Rekord-Rückgang im Erzgebirge
Von Juliane Morgenroth CHEMNITZ - Bis zu 26 000 neue Jobs und etwa 8 000 weniger Arbeitslose: So lautet die Prognose der Arbeitsagentur für das kommende Jahr. Auffällig: Besonders viele neue Jobs gibt es in Leipzig; im Raum Annaberg-Buchholz sinkt die Zahl der Arbeitslosen so stark wie fast nirgendwo in Deutschland. Aber warum?
Die Forscher des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) der Arbeitsagentur gehen bei ihrer Prognose für 2019 von einem Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes um 1,7 Prozent aus. „Die bisher gute Entwicklung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt setzt sich auch im kommenden Jahr fort. Die Gründe für die Entwicklung sind die stabile Konjunktur und demografische Effekte“, erklärt Reinhilde Willems (55), Vize-Chefin der sächsischen Arbeitsagentur.
So sei es auch auf die Überalterung zurückzuführen, dass sich manche Regionen arbeitsmarktpolitisch so gut entwickeln. Etwa die Region Annaberg-Buchholz, Teil des Erzgebirgskreises. Um 9,5 Prozent soll dort 2019 die Arbeitslosigkeit sinken - im bundesweiten Vergleich der zweitstärkste Rückgang. Nur in Halberstadt sinkt sie noch stärker. „Südwestsachsen ist schon jetzt eine der ältesten Regionen Europas“, so ein Sprecher. In den kommenden sieben Jahren gehe etwa jeder Fünfte dort in den Ruhestand. Annabergs Bürgermeister Rolf Schmidt (58, Freie Wähler) kennt die Probleme: „Wir steuern da schon seit Jahren gegen, schaffen neue
Wohnsiedlungen und Industriegebiete, arbeiten an einem Campusprojekt. Wir müssen unsere Region auch für junge Menschen attraktiv machen.“
Beim Anstieg der Beschäftigung liegt Annaberg mit 0,8 Prozent sachsenweit laut Prognose nur auf dem vorletzten Platz. Ganz anders bei Leipzig: Hier geht der Jobboom weiter - um 2,4 Prozent soll die Beschäftigung steigen. Leipzig liegt damit sachsenweit auf Rang eins, bundesweit auf Rang elf. Allein DHL sucht massenweise neue Mitarbeiter ...