Videoüberwachung hat schon versagt
Seit einer Woche überwachen 27 Videokameras das Zentrum. Doch schon im ersten Ernstfall hat das Überwachungssystem versagt: Nachdem Passanten in der Nacht eine Blutlache an der Zentralhaltestelle entdeckt hatten (MOPO AM SONNTAG berichtete), wollte die Polizei das Filmmaterial sichten - doch bis heute hat keiner Zugriff auf die Daten!
Die Beamten sicherten das Blut am MünzWC Johannisplatz an der Zenti. Von einem Verletzten fehlte jede Spur. Die Polizei fragte Krankenhäuser und ärztliche Notdienste ab. Nichts. Auch eine Suche mit dem Spürhund blieb erfolglos.
Immerhin eine Spur gab es: Denn eine Linse der 27 Videokameras, die seit einer Woche das Zentrum überwachen, ist auf die öffentliche Toilette gerichtet. Noch in der Nacht wollte die Polizei die Bilder sichten. Doch das klappte nicht, wie Polizeisprecherin Doreen Göhler (33) bestätigte. Wie die MOPO erfuhr, werden alle Kamerabilder auf einem Server der CVAG gespeichert - doch offenbar war am Wochenende niemand erreichbar, der Zugriff darauf hatte.
In der Chemnitzer City ist man entsetzt über die Video-Panne. „Das klingt nach Schildbürgern“, sagt Passantin Anett Finke (48). Auch Anwohnerin Barbara Weger (66) fragt: „Wozu stellen wir die Dinger auf, wenn man nichts sehen kann?“Polizeisprecherin Göhler geht davon aus, dass die Videobilder heute ausgewertet werden können. bri