Simpel, naiv, fehlender Wille Wachsmuth übt Generalkritik
ZWICKAU - Wäre bei Toni Wachsmuth nach der Cottbus-Pleite (1:2) der Blutdruck gemessen worden, hätte das Gerät wohl das Zeitliche gesegnet. Dem FSV-Kapitän schwoll derart der Kamm, dass er erst mal richtig Dampf ablassen musste.
„Es war eine bittere Niederlage, weil wir in den entscheidenden Situationen nicht konsequent genug waren. Schon in den letzten Spielen haben wir in den brenzligen Situationen nicht den allerletzten Willen gezeigt, Tore zu verhindern“, zieht Wachsmuth Parallelen zum Aalen-Spiel (2:3).
Letzte Woche bekam die rechte Abwehrseite zweimal keinen Zugriff auf den Gegner, was zu vermeidbaren Gegentreffern führte. Diesmal war es eine ganze Fehlerkette, die den Cottbuser Ausgleich einleitete. „Wir sind in Führung und bekommen ein Tor, was zu simpel fällt, weil wir zu naiv sind. Es beginnt mit einem Zweikampf drei gegen eins an der Außenlinie und danach haben wir dreimal die Möglichkeit, ein einfaches taktisches Foul zu spielen. Wenn wir das machen, gehen wir mit 1:0 in die Pause“, hadert Wachsmuth im Nachgang.
Zuvor hatten es René Lange und Nico Antonitsch nicht vermocht, Streli Mamba an der Außenlinie zu tackeln. Der hinzugeeilte Davy Frick konnte ebenfalls nix ausrichten, hinterließ aber zeitgleich in der Mitte ein großes Loch. Marcelo de Freitas nutzte den Freiraum, schüttelte Christian Bickel und Julius Reinhardt ab beide zogen nicht besagtes taktisches Foul - und netzte von der Sechzehn ein.
„Ab da war klar, dass Cottbus wieder aufkommt und anfängt, an sich zu glauben“, schwante Wachsmuth Übles. Er sollte recht behalten, wenngleich das 1:2 durch Mambas Krabbeleinlage krumm wie eine Spreewald-Gurke fiel. „Auch da haben wir die Möglichkeit zu retten, sind aber zu zaghaft und verpassen es, uns in den Ball reinzuhauen. Deswegen verlieren wir das Spiel“, schüttelt Wachsmuth den Kopf und erhebt zugleich den Zeigefinger: „Wir können uns auch nicht jede Woche hinstellen und sagen, wir haben unglücklich verloren!“Michael Thiele