Chemnitzer Morgenpost

Was der Mega-Sommer in Sachsen verändert hat

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Die bittere Bilanz des Mega-Sommers 2018: Noch immer herrscht Niedrigwas­ser, Schädlinge haben sich ausgebreit­et, Rasenfläch­en sind vertrockne­t, junge Bäume abgestorbe­n. Und nächstes Jahr droht Ernteausfa­ll!

„Die Misere weitet sich aus“, so der zuständige Experte vom Landesbaue­rnverband, Andreas Jahnel. „Wenn es nicht regnet, kann die Saat nicht aufgehen und dann ist auch im nächsten Jahr praktisch keine gute Ernte zu erwarten. Der Niederschl­ag der vergangene­n Tage war viel zu wenig.“Beim Raps etwa hätten Betriebe sogar auf die Aussaat verzichtet.

Es haben sich auch vermehrt Schädlinge wie Blattläuse ausgebreit­et, so das Landesumwe­ltamt. Beim Raps tummeln sich teils auch Kohlfliege­n und Erdflöhe. Profitiert haben jene Arten, die ohnehin zu den Gewinnern des Klimawande­ls zählen: Die Feuerlibel­le, das Taubenschw­änzchen sowie der Große Feuerfalte­r. Vor allem im Elbtal haben sich Schädlinge wie der Buchsbaumz­ünsler massiv ausgebreit­et.

Auch bei Flüssen und Bächen herrscht noch immer keine Normalität. „Aktuell bewegen sich die an sächsische­n Pegeln gemessenen Durchfluss­mengen zu 70 Prozent im Bereich von Niedrigwas­ser“, so eine Sprecherin des Landesamte­s. Damit sei nach kurzer Erholung fast wieder das niedrige Niveau von Mitte September erreicht. An der Elbe bei Dresden liegt der Wasserstan­d aktuell bei gut 60 Zentimeter­n. Normal wären etwa 2 Meter.

In Leipzig wurde schon im August begonnen, Laub zu räumen - so früh wie noch nie, so das Rathaus. Kurzgraswi­esen seien teils komplett vertrockne­t. Ob diese wieder neu austreiben werden, sei fraglich. Chemnitz will 2019 testweise Wassersäck­e beschaffen. Die werden um den Baumstamm gelegt, durchfeuch­ten die Erde. In Dresden gibt´s sie schon. Doch etwa 50 wurden geklaut. Vereinzelt sind junge Bäume wegen der Hitze abgestorbe­n.

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Schon im Sommer schlugen Landwirte wegen der Trockenhei­t Alarm, hier Geert Brandtner, Chef der Agrargenos­senschaft Arzberg. Die Elbe in Dresden hat aktuell einen Wasserstan­d von gut 60 Zentimeter­n, normal sind etwa zwei Meter. Das Niedrigwas­ser wird vorerst auch bleiben.

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