Chemnitzer Morgenpost

Wie lange hält die Gro Ko noch durch?

Schwarz-Rot in Schockstar­re nach Bayern-Beben

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Kann das mit der Großen Koalition im Bund noch auf Dauer gut gehen? Nach dem Wahlbeben in Bayern rumort es wieder gewaltig in der SPD - doch bis zur Wahl in Hessen sieht es erst einmal nach einem Burgfriede­n aus.

Die Große Koalition im Bund von CDU, CSU und SPD versuchte am Tag nach dem bayerische­n Wahl-Desaster schwelende Konflikte zumindest bis nach der Hessen-Wahl in knapp zwei Wochen unter der Decke zu halten. In der SPD kamen jedoch erste Stimmen auf, die den Verbleib in der GroKo infrage stellten.

SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil (40) forderte einen neuen Stil in der Regierungs­koalition. Man habe durch die Art und Weise des Regierens Vertrauen verloren und sei deshalb „sehr stark belastet“. „Wir liegen jetzt vor sehr entscheide­nden Monaten in der Großen Koalition“, betonte Klingbeil.

Parteichef­in Andrea Nahles (48, SPD) verwies darauf, dass das Wahlergebn­is zeige, dass sich der „ganze Stil der Zusammenar­beit“zwischen den Koalitionä­ren ändern muss. Sie hoffe, dass dies als Botschaft auch bei der CSU verstanden werde, denn auch deren Ergebnis sei ja sehr schlecht gewesen. Einen Rücktritt von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (69, CSU) wollte Nahles aber nicht fordern.

SPD-Vize Ralf Stegner (59) äußerte sich kritisch zum Fortbestan­d von Schwarz-Rot. „Da muss sich etwas gravierend ändern, wenn diese Regierung Bestand haben soll“, sagte der Parteilink­e. Die Wähler in Bayern hätten „zur Arbeit der Berliner GroKo ein sehr negatives Urteil gesprochen“.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (64, CDU) meldete sich gestern erstmals nach dem bayerische­n Wahl-Debakel von SPD und CSU zu Wort: Nun gelte es, verloren gegangenes Vertrauen in die Regierungs­arbeit und die politische­n Akteure zurückzuge­winnen, so die Kanzlerin.

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Sieht nach dem Wahldebake­l in Bayern keine Notwendigk­eit für personelle Konsequenz­en: CSU-Chef Seehofer (69).

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