Chemnitzer Morgenpost

Datenschüt­zer stellt Stadt ein Ultimatum

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Letzte Gnadenfris­t für die umstritten­e Video-Überwachun­g der Chemnitzer Innenstadt: Der Datenschut­zbeauftrag­te Sachsens, Andreas Schurig (60), schickte gestern Abend ein Ultimatum ins Rathaus. In der Mail fordert er die Verwaltung auf, bis Freitag fehlende Unterlagen zum Datenschut­z nachzureic­hen. Sonst droht die Zwangsabsc­haltung der aktuell 27 Kameras.

Am 1. Oktober schalteten Stadt und CVAG die Kameras ein. Doch die elektronis­che Überwachun­g läuft nach Meinung der Datenschüt­zer bisher ohne rechtliche Grundlage - zahlreiche Datenschut­zdokumente fehlen.

Jetzt folgte das Ultimatum. Die Behörde verlangt unter anderem Verträge zur Auftragsve­rarbeitung der Daten durch die CVAG und die Klärung, ob eine Verfolgung von Ordnungswi­drigkeiten durch Videobilde­r zulässig ist.

Wenn die Stadt nicht liefert, droht die Anordnung zur Abschaltun­g der Kameras. „Denkbar ist auch, dass Andreas Schurig nach Chemnitz reist, um die Probleme zu klären“, erklärte dessen Sprecher Andreas Schneider (54). Dann gibt’s peinliche Nachhilfes­tunden für die Stadt.

Ein Durchgreif­en im Rathaus erwartet der Datenschut­zbeauftrag­te der IHK Chemnitz, Ulf Spanke (46): „Firmen fürchten Sanktionen, wenn sie Datenschut­zbestimmun­gen nicht einhalten. Es darf keinen Bonus für eine Kommune geben.“bri

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