„Körper gibt Tempo vor“
OBERHOF - Morgen ist es soweit. Nach dem Bandscheiben-Vorfall im Frühjahr steigt Stephanie Schneider wieder in den Bob und rast durch die Druckkurven von Oberhof. Auf die Reaktion ihres Körpers ist die Breitenbrunnerin gespannt ...
Hält die Bandscheide den Druck aus? Das ist die packende Frage, denn eine OP gab’s nicht. „Die Reha verlief aber gut. Ich bin schmerzfrei“, verrät die Olympia-Vierte. „Jetzt bin ich neugierig, wie die ersten Fahrten im Eiskanal werden.“
Dass sie im Februar überhaupt den undankbaren Blech-Platz erkämpfte, ist mit etwas Abstand betrachtet ein Wunder. „Im Nachgang glaube ich, dass mir die Bandscheibe bereits beim Weltcup Anfang Januar in Altenberg rausgerutscht ist“, so
Bob
Schneider. „Damals hatte ich beim Start das Gefühl, meine Beine sind weggerutscht. Auf dem Video war später nichts zu sehen, das heißt, ich muss da schon kurz kein Gefühl in den Beine gehabt haben.“Mit Blick auf Olympia und ihre Sieg-Chancen biss die 28-Jährige auf die Zähne.
Jetzt ist die Situation eine andere: „Mein Motto in dieser Saison lautet: Der Körper gibt das Tempo vor.“Deshalb schraubte sie das Krafttraining etwas zurück und quälte sich unter den Fittichen von Physiotherapeut Frank Friedl in Dresden durch ein spezielles Aufbau-Programm. Der Start-Speed dürfte deshalb etwas fehlen. Dass die bisherige Startrakete sich deshalb nicht für einen der drei Weltcup-Startplatz qualifiziert, ist eher unwahrscheinlich. Trotzdem meint Schneider: „Ein Selbstläufer ist die Quali nicht, wir sind fünf Pilotinnen, die um die Plätze fighten werden.“elu