Manter Agentenklamauk
Als Johnny English das erste Mal im Geheimdienst Ihrer Majestät ermittelte, war Pierce Brosnan noch 007. Nun kommt mit „Johnny English - Man lebt nur dreimal“die zweite Fortsetzung der Agentenkomödie ins Kino. So wie Rowan Atkinsons Leinwandheld wirkt auch der Spionage-Klamauk etwas altmodisch. Unterhaltsam ist er trotzdem. Die ziemlich dünne Handlung, die eher eine Aneinanderreihung von Gags als eine echte Story ist, hat immerhin aktuellen Bezug. Um den Brexit geht es zwar nicht, aber um einen Hackerangriff auf Großbritannien. Weil dabei alle aktiven Geheimagenten des MI7 enttarnt wurden, ordnet die Premierministerin (Emma Thompson) an, frühere Mitarbeiter aus dem Ruhestand zurückzuholen. Dumm nur, dass die meisten tot sind, gerade eine neue Hüfte bekommen oder sich von einer Prostata-Operation erholen. Eine der Ausnahmen ist Johnny English. Gemeinsam mit seinem treuen Assistenten Bough (Ben Miller) spioniert English an der südfranzösischen Küste auf der Luxusjacht eines US-Computermilliardärs, dem die Premierministerin die Kontrolle über die britische IT-Infrastruktur übertragen will. Außerdem macht der Geheimagent Bekanntschaft mit der mysteriösen Ophelia (Ex-Bondgirl Olga Kurylenko aus „Ein Quantum Trost“). English wittert eine Romanze. Dass Ophelia eine russische Agentin sein könnte, hält er für ausgeschlossen.
Bis zum Showdown lässt „Johnny English“kein Agentenklischee aus. Viele Gags sind vorhersehbar und nicht besonders originell, schmunzeln muss man trotzdem. Auch, weil Atkinsons komisches Talent und Timing nach wie vor herausragend sind. So sorgen die Slapstick-Momente für echte Lacher. Wenn er etwa mit einer Virtual-Reality-Brille auf dem Kopf durch London läuft und Chaos verursacht - ein Fest für Fans von „Mr. Bean“, Atkinsons berühmtem Alter Ego.
Die Zeiten haben sich geändert, Agent Johnny English nicht. Er macht die Dinge noch auf die alte Art. Und das ist durchaus sympathisch und charmant.
Fazit: Wer sich über „Mr. Bean“kaputtlacht und die ersten „Johnny English“-Filme mochte, wird sich auch beim dritten Teil amüsieren.
Philip Dethlefs