„Paco“und die Duelle gegen seine Ex-Vereine
AUE - Pascal Testroet ist mittendrin in seinen Vergangenheitsbewältigungs-Wochen. Am Freitag spielte er in Dresden groß auf, am Sonnabend kommt Bielefeld ins Erzgebirge. Bei der Arminia kickte er zwei Jahre.
Von 2012 bis 2015 stand „Paco“bei den Ostwestfalen unter Vertrag, war in dieser Zeit ein Jahr an den VfL Osnabrück ausgeliehen. In 51 Spielen für Bielefeld knipste er neunmal. Von dort aus ging der 28-Jährige nach Dresden. Von beiden Vereinen hat er ein Tattoo am Körper.
Bei Dynamo hat es nicht geklappt mit einem Tor gegen seinen Ex-Verein. Dennoch gehörte Testroet zu den auffälligsten Akteuren auf dem Rasen. Danach in der Mixed-Zone war er ein vielbeschäftigter Mann. Medienvertreter und ehemalige Kollegen rissen sich um ihn. „Mit dem einen Punkt könnt ihr gut leben“, stichelte der vorbeigehende Niklas Kreuzer, der das Derby wegen einer Bauchmuskelzerrung von der Tribüne aus verfolgte. „Was?“, traute „Paco“seinen Ohren kaum. „Ich glaube, ein Sieg wäre hochverdient gewesen für uns“, rief er seinem - trotz Vereins-Rivalität - immer noch guten Kumpel ironisch hinterher.
Vor den Mikrofonen relativierte Testroet dann seine Analyse: „Aufgrund der ersten Hälfte ist es ein bisschen enttäuschend, aber am Ende können wir mit einem verdienten Punkt zufrieden sein.“Gespannt war der Angreifer außerdem, wie er im Rudolf-Harbig-Stadion empfangen wird - es gab mehr Pfiffe gegen ihn als geglaubt. „Darüber war ich schon ein bisschen enttäuscht, weil ich immer alles für Dynamo gegeben habe und mein Weggang ja nicht ganz freiwillig war“, sagte er. „Aber beim Einlaufen habe ich dann im K-Block einen Fan gesehen, der mein Trikot hochhielt“, freute sich Testroet zumindest über einen Teil Wertschätzung aus den über drei Jahren schwarz-gelber Treue. „Von den Pfiffen habe ich mich nicht beeinflussen lassen.“
Nach seiner Torvorlage in der ersten Hälfte hätte er direkt vorm K-Block fast auch noch selbst getroffen: „Das war eine typische Chance von mir. Angenommen, schneller Abschluss, aber leider ...“, schilderte er die Szene. Sein Drehschuss ging durch die Beine von Sören Gonther und auch durch die von Keeper Markus Schubert. Doch der bekam gerade noch die Hacke an den Ball. So trudelte das Leder denkbar knapp am Pfosten vorbei. „Schade, ich hätte mich gefreut, wenn der drin gewesen wäre.“Vielleicht kann er ja gegen Bielefeld jubeln ... nahro/tjb