Patron des berüchtigten Miri-Clans verhaftet
AUERBACH/BOCHUM - Bei einer Großrazzia gegen einen hochkriminellen Zweig des berüchtigten libanesischen Miri-Clans hat ein Spezialeinsatzkommando der Polizei auch im Vogtland zugeschlagen. In Auerbach nahmen die Beamten den mutmaßlichen Familien-Patron fest. Er soll mit seinen drei Brüdern massiv in Drogengeschäfte verwickelt sein.
Kurz nach 7.30 Uhr flogen in einem Auerbacher Mehrfamilienhaus die Türen auf. Schwer bewaffnete SEK-Beamte stürmten in eine Wohnung und fixierten einen stämmigen Mann. Kurz darauf wurde der 32-Jährige in Handschellen aus dem Haus gebracht und später mit einem Polizei-Hubschrauber nach Bochum geflogen. Seine drei Brüder (22, 28, 30) waren zeitgleich im Ruhrpott verhaftet worden, wo die Polizei insgesamt neun Wohnungen durchsuchte.
„Wir haben Haftbefehle des Amtsgerichtes Bochum vollstreckt“, sagte Polizeisprecher Volker Schütte (59). Aufgrund von Hinweisen auf eine mögliche Bewaffnung seien mehrere SEK im Einsatz gewesen. Schütte: „Die drei in Bochum lebenden Brüder sowie das selbst als ,Patron‘ bezeichnete Familienoberhaupt in Auerbach stehen im dringenden Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Handels und Einfuhrschmuggels von und mit Kokain sowie Marihuana.“
Die Brüder waren von den Drogenfahndern zuvor wochenlang observiert, ihre Telefone abgehört worden. Dabei gelang es den Ermittlern laut Schütte auch, fünf Kilo Marihuana aus dem Verkehr zu ziehen, die für Abnehmer in Sachsen bestimmt waren. Zudem sollen die Brüder auch größere Mengen Kokain nach Auerbach transportiert haben.
Auch Sachsens Polizei ist der Miri-Clan kein unbekannter. Im Juli vergangenen Jahres lieferten sich Angehörige in Dresden eine zünftige Schlägerei mit der heimischen KMN-Gang, die sie zuvor mit extra dafür gedruckten SchmähShirts provoziert hatten (MOPO berichtete). -bi.-/eho