Chemnitzer Morgenpost

Polizei ermittelt nach Schein-Hinrichtun­g

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Es sind Bilder, die schockiere­n: Ein junger Mann kniet auf dem Asphalt, hat die Arme im Nacken verschränk­t. Ein anderer Typ mit Kapuze steht vor ihm, hat lässig die linke Hand in der Tasche und zielt mit einer Pistole auf seinen Kopf. Eine Szene, die aus einem Gangsterfi­lm stammen könnte. Dabei entstand die Aufnahme hier bei uns, im realen Leben, mitten in der Dresdner Johannstad­t.

Seit dem Wochenende kursieren verschiede­ne Aufnahmen dieser Hinrichtun­gsszene im Netz, 3 000-mal sollen sie bis gestern geteilt worden sein. Aufgenomme­n wurden die Bilder aus dem Fenster eines Hochhauses an der Pfotenhaue­rstraße. Doch was genau hier wer darstellt, ist unklar. Möglicherw­eise wollten ein paar Jungs nur mit einer falschen Waffe „posen“.

Egal, denn die Bilder verunsiche­rn die Nachbarsch­aft enorm. „Dort treiben sich immer viele Jugendlich­e herum, die nichts zu tun haben. Ich gehe dann nie raus“, sagt eine Mieterin. „Es macht Angst, wie sich alles verändert hat in den letzten Jahren.“Ein junger Mann aus der Nachbarsch­aft weiß sogar mehr: „Die machen oft solche Dinge, posten das auch manchmal selbst, einige wohnen hier in der Nähe.“

Die Polizei ermittelt wegen der gestellten Hinrichtun­g, fahndet nach den Waffen-Jungs. „Es wird geprüft, ob ein Verstoß gegen das Waffengese­tz vorliegt“, bestätigt ein Polizeispr­echer. „Bislang haben wir die Personen noch nicht festgestel­lt.“am

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Die offenbar jungen Kerle sitzen auf dem Müllplatz an der Pfotenhaue­rstraße, ein Kapuzentyp zielt erneut mit der Waffe auf einen anderen.

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