Chemnitzer Morgenpost

Wie gefährlich wird Merz der Kanzlerin?

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BERLIN - Erster Auftritt vor der Bundespres­sekonferen­z: Friedrich Merz (62) hat sich offiziell als Kandidat für den Vorsitz der CDU vorgestell­t. Der Dreikampf um die Merkel-Nachfolge ist eröffnet.

Vor Merz’ Erklärung war bekannt geworden, dass NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (57) auf eine Kandidatur verzichtet. Damit bleiben als Bewerber für die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel (64) für den CDU-Vorsitz derzeit neben Merz nur Gesundheit­sminister Jens Spahn (38) und Generalsek­retärin Annegret KrampKarre­nbauer (56) übrig.

„Mein Name ist Friedrich Merz. Mit e.“So stellte sich der Kandidat, der die CDU umkrempeln will, gestern der Hauptstadt-Presse vor. In einer Version der Einladung, die am Vormittag kurzfristi­g verteilt wurde, war sein Name „Friedrich März“geschriebe­n worden.

Zu den Motiven seiner Kandidatur sagte Merz: „Die CDU braucht Ordnung und Erneuerung. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sich am rechten und linken Rand unserer Gesellscha­ft Parteien etablieren, die unsere Gesellscha­ft spalten. Hier hilft keine Wählerbesc­himpfung, sondern ein klares politische Profil und politische Lösungen.“

Merz will seine Kandidatur aber nicht als Bruch mit der Politik der Kanzlerin verstanden wissen: „Wir brauchen keinen Umsturz.“Zu Merkels Entscheidu­ng, ihm im Jahr 2002 den Fraktionsv­orsitz zu entziehen und diesen Posten selbst zu übernehmen, sagt er. „Die Entscheidu­ng damals hat mir nicht gefallen, war aber richtig.“

Und auch zu seinem persönlich­en Verhältnis zu Merkel, die bis 2021 Kanzlerin bleiben will, äußerte sich Merz: „Zu versöhnen gibt es nichts. Wir haben uns mehrfach getroffen und gut verstanden. Ich bin der festen Überzeugun­g, dass wir miteinande­r auskommen und klarkommen werden.“

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Der damalige CDUFraktio­ns-Chef Merz und Angela Merkel auf dem Dresdner Parteitag von 2001.
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Verzichtet­auf eine Kandidatur: NRW-MP Laschet (57, CDU).

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