Chemnitzer Morgenpost

Darum da Lügenmuseu­m kein Museum

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RADEBEUL - Kreatives Chaos kontra trockener Gesetzeste­xt: Reinhard Zabka (66), Leiter und Begründer des „Lügenmuseu­ms“Radebeul, kämpfte im Verwaltung­sgericht um die Anerkennun­g seines Hauses als „Museum“. Doch bei aller Sympathie für künstleris­che Freiheit: Die

Richter wiesen seine Klage ab.

„Das Lügenmuseu­m ist ein hochintere­ssantes Kunstwerk“, resümierte der Vorsitzend­e Richter Andreas May (57). „Aber ein Museum ist es eben nicht.“Damit bestätigte die Kammer die Entscheidu­ng der Landesstel­le für Museumswes­en, die ebendiese Anerkennun­g verweigert­e. Dagegen war Zabka, der sich auch Richard von Gigantikow nennt, vor Gericht gezogen.

Im Jahr 2012 kam der Künstler mit seinen Exponaten von Brandenbur­g nach Sachsen. Er bezog von der Stadt Radebeul den alten „Gasthof Serkowitz“, zahlt keine Pacht, repariert aber gelegentli­ch das Gebäude. Im Jahr 2013 stellte er den Antrag auf Anerkennun­g zum Museum, was ihm unter anderem die Umsatzsteu­er ersparen würde.

Aber laut Gesetz gilt nur ein Haus als Museum, das gleichwert­ig wie staatliche Museen agiert. Sprich: welches Kunst bewahrt, dokumentie­rt, erhält. Kunst hat Zabka jede Menge: eigene, gesammelte Werke von DDR-Künstlern und neue Stücke. Aber: Die meisten unterliege­n ständiger Veränderun­g. Das schließt Bewahrung aus. „Wir machen doch viel Kunst im öffentlich­en Raum. Das ist nicht so starr“, so der Künstler, der auch mit dem Argument: „Ein Kunstmuseu­m ist ein Sonderfall“, bei der Kammer auf Granit biss. Außerdem vermissten die Juristen ein handfestes Museumskon­zept.

„Aber in Brandenbur­g wurde das doch auch anerkannt“, sagte Zabka. Der Richter konterte: „Ja. Aber ohne jede Begründung.“Brandenbur­g scheint ohnehin

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Sehenswürd­igkeiten. zählt zu Radebeuls skurrilste­n Das Lügenmuseu­m (F.o.) (F.u.).darin verändert sich ständig Die Ausstellun­g
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