B-Note stimmt nicht Bringt James heute den Bayern-Glanz zurück?
MÜNCHEN - Siege sind nicht alles. Nach dem Start einer neuen Erfolgsserie muss Niko Kovac feststellen, dass auch beim FC Bayern München positive Resultate zwar ganz oben auf der To-doListe eines Trainers stehen, aber die B-Note für den künstlerischen Wert auch von größerer Bedeutung ist.
Leichtigkeit und Fußballglanz fehlen aber beim Bundesliga-Dominator der vergangenen Jahre eine Woche vor dem Liga-Hit gegen Borussia Dortmund - und jetzt fällt auch noch Thiago aus.
Der Edeltechniker aus Spanien hat seit seiner Ankunft in München im Sommer 2013 zwar nie dauerhaft überzeugen können. Aber unter Kovac entwickelte sich der einstige Pep-Guardiola-Zögling gerade zum zentralen Fixpunkt im Mittelfeld des deutschen Rekordchampions. „Thiago hat eine außerordentlich gute Saison gespielt. Er war sehr präsent, er hat Führungsqualitäten gezeigt auf dem Platz“, rühmte Kovac den 27 Jahre alten Spanier.
Im mauen Pokalspiel gegen den SV Rödinghausen (2:1), das Kapitän Manuel Neuer als „nicht Bayernlike“beurteilte, hat sich Thiago bei einem Foulspiel am rechten Fuß verletzt. Er wird mehrere Wochen pausieren müssen. „Aber wir wollen nicht negativ sein“, erklärte Kovac dennoch. Der Bayern-Coach ist als Problemlöser gefordert.
Kovac muss eine kreative Lücke im insgesamt wenig kreativen Spiel des FC Bayern füllen. Die naheliegendste Lösung lautet James Rodriguez. Der Kolumbianer besitzt auch für Kovac „ohne Zweifel“am ehesten die technischen Fähigkeiten, die auch einen Thiago auszeichnen, auch wenn James eher ein offensiver Mittelfeldspieler sei.
Thiago bringe „beide Komponenten“ein, er kann auch vor der Abwehr eingesetzt werden. Aus diesem Grund wäre auch Joshua Kimmich eine Alternative zu Thiago. Den 23-Jährigen hat Bundestrainer Joachim Löw in der Nationalmannschaft ins Mittelfeld versetzt. Gegen den SC Freiburg dürfte Kimmich heute aber wie gewohnt wieder rechts verteidigen.