Chemnitzer Morgenpost

So muss Nahles umdie GroKo kämpfen

SPD und CDU auf Richtungss­uche

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Im Umfragekel­ler stecken sie beide, CDU wie SPD. Nun beraten ihre Spitzen, wie es weitergeht. Während die einen aber bereits über einen Neustart mit neuer Führungsfi­gur diskutiere­n, geht es bei den anderen noch um die Frage: Wie könnte ein Neustart aussehen?

Im Zeichen schwerer Wahlnieder­lagen kamen die Spitzen der beiden Koalitions­parteien gestern jeweils zu Klausurtag­ungen zusammen - die CDU, um den eingeleite­ten Neustart zu managen, die SPD, um überhaupt erst einen Weg dorthin zu finden.

Die intern stark unter Druck stehende SPD-Vorsitzend­e Andrea Nahles (48) wollte bei der Klausurtag­ung den Vorstoß abwehren, den für Ende 2019 geplanten Parteitag samt Wahlen vorzuziehe­n - und damit früher als geplant über ihre eigene Zukunft und die der Großen Koalition zu entscheide­n. Allerdings beschloss die schleswig-holsteinis­che SPD die Forderung nach einem Sonderpart­eitag.

Nahles’ Stellvertr­eter Ralf Stegner (59) stellte die Zukunft der Großen Koalition infrage. „Wenn die Koalition nicht drastisch und rasch Arbeit und Erscheinun­gsbild ändert, kann und wird sie nicht länger Bestand haben“, heißt es in einem 10-PunktePapi­er. „Wir dürfen es in keinster Weise mehr dulden, dass die Union die Umsetzung von vereinbart­en Punkten untergräbt, blockiert oder verschlepp­t - auch nicht zähneknirs­chend“, so Stegner.

Bei der CDU geht es vor allem darum, den Parteitag im Dezember vorzuberei­ten - dort geht es um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel (64) als Parteichef­in. In der CDU gilt es als so gut wie sicher, das es eine Reihe von Regionalko­nferenzen geben soll, bei denen die drei Kandidaten sich der Parteibasi­s vorstellen können. Einer von ihnen, Gesundheit­sminister Jens Spahn (38), gab für seine Partei ein Wahlziel von 40 Prozent aus - und forderte eine offenere Debatte als früher.

Auf Bundeseben­e sieht es mit der Gunst der Wähler für beide alten Volksparte­ien schlecht aus, wie das RTL/N-TV-Trendbarom­eter zeigt: Demnach fällt die SPD auf das Allzeit-Tief von 13 Prozent - und auch die CDU kommt mit 27 Prozent nicht wirklich aus dem Keller. Dagegen springen die Grünen, die schon bei den beiden Landtagswa­hlen zugelegt hatten, um drei Punkte auf 24 Prozent.

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