Süße Anastasia ist Sachsens Schönste
CHEMNITZ - Premiere für eine fast vergessene Oper: „Hamlet“von Franco Faccio feierte am Samstag in Chemnitz seine Erstaufführung in Deutschland.
Das Libretto hält sich eng an das ShakespeareStück: Am dänischen Hof wird gefeiert, obwohl der König erst verstorben ist. Hamlet beobachtet missmutig, dass seine Mutter seinen Onkel Claudius heiratet, der neuer Herrscher wird. Nachts offenbart ihm der Geist seines Vaters, dass Claudius ihn ermordet habe. Hamlet schwört Rache.
„Hamlet“ist eine Übernahme der Bregenzer Kandidaten diesmal weniger Haut. Der Bikini blieb im Kleiderschrank, dafür gab es zwei Läufe im Abend- und „Summerlook“. „Wir wollen mehr auf die Persönlichkeit schauen“, erklärt MGC-Chef Ralf Klemmer (54). Dadurch sei die Zahl der Bewerber gestiegen. tgr Festspiele 2016. Mit einer gewaltigen Bildsprache und ohne viele Effekte erzählt Regisseur Olivier Tambosi die Geschichte. Die Bühne ist immer in Bewegung und unterstützt damit die Dynamik des Stücks. Gustavo Peña glänzt als rachsüchtiger Hamlet. Tatiana Larina gibt eine mädchenhafte Ophelia und als Herrscherpaar überzeugen Katerina Hebelkova und Pierre-Yves Pruvot.
Nach der Uraufführung 1865 war die Oper in Vergessenheit geraten. Erst 1871 wurde sie wieder inszeniert und fiel beim Publikum durch. Dieses Schicksal ereilte die Inszenierung in Chemnitz nicht. Sie erhielt zum Schluss fast 15 Minuten Applaus undBravos.
Die nächste Aufführung findet am 18. November, 15 Uhr, statt. Karten: ab 14 Euro. vw