Messer-Kontrollen jetzt sogar in der Straßenbahn
Sachsens erste Waffenverbotszone aktiv
LEIPZIG - Jetzt ist Sachsens erste Waffenverbotszone scharf! Innenminister Roland Wöller (48, CDU) enthüllte gestern gemeinsam mit Leipzigs OB Burkhard Jung (60, SPD) und Polizeipräsident Bernd Merbitz (62) das erste von 40 Schildern, die auf das knapp 280 000 Quadratmeter große Areal rund um die Eisenbahnstraße hinweisen.
„Niemand muss auf Leipzigs Straßen eine Waffe tragen. Das Gewaltmonopol liegt einzig und allein in den Händen des Staates“, sagte Wöller, begleitet vom Protest linker Gruppen am Rande. Merbitz kündigte eine höhere Kontrolldichte an. „Über 24 Stunden“, so der Polizeichef. Auch in den Straßenbahnen, die den Kiez durchqueren, soll fortan nach Schuss-, Hieb- und Stichwaffen kontrolliert werden. Entsprechende Ansagen sollen die Fahrgäste zuvor auf das Einfahren in die Waffenverbotszone hinweisen.
Die Zone ist zunächst auf ein Jahr befristet. Danach solle in einer Evaluierung ausgewertet werden, was sie gebracht habe, sagte OB Jung. Er kündigte an, dass der Stadtordnungsdienst um 40 Mitarbeiter aufgestockt werde.
In einem offenen Brief hatten mehrere Vereine im Kiez die Waffenverbotszone zuvor als „bürgerrechtsfreie Zone“kritisiert und stattdessen eine vertrauensvolle Quartiers-Arbeit der Polizei angemahnt. Polizeipräsident Merbitz griff das Ansinnen auf und lud die Kritiker ein, sich bei der Sächsischen Sicherheitswacht zu engagieren.