Das seit der We
Weniger Schulen, Sparkassen, Verkehrsanbindungen
Schulen dicht, Sparkassen ausgedünnt, Verkehrsanbindung eingestellt: Seit der Wende ist die Infrastruktur in Sachsen auf dem Land massiv abgebaut worden. Wie stark, zeigen jetzt Recherchen des MDR-Magazins „Fakt ist!“.
Viele Sachsen haben in den vergangenen Jahren spüren müssen, wie Angebote der Grundversorgung eingedampft, Polizisten eingespart, Behörden zusammengelegt wurden. Das war politisch gewollt, dem Bevölkerungsrückgang geschuldet, wie es hieß. Die Dimension verdeutlicht jetzt die MDR-Recherche: Demnach gibt es in ländlichen Gebieten des Freistaates heute 684 Schulen weniger als noch 1993. Vor allem Grundschulen wurden dichtgemacht - trotz aller Proteste.
Seit 1990 wurden zudem über 700 Bahnkilometer stillgelegt, Verbindungen auf 39 Strecken eingestellt. 357 Zweigstellen der Sparkassen wurden seit dem Jahr 2000 dichtgemacht - mehr als jede dritte Filiale auf dem Land. Gegenüber dem MDR räumte Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (57, CDU) ein: „Wahrscheinlich würden heute einige andere Entscheidungen getroffen.“Der Weggang sei nicht so stark eingetreten wie prognostiziert.
Mit seinem Amtsantritt als Ministerpräsident hat Michael Kretschmer (43, CDU) den ländlichen Raum zu seinem neuen Schwerpunkt gemacht - weg von der Leuchtturmpolitik seiner Vorgänger. „Ich bin nieländlichen mand, der den Raum als schrumpfende Region sieht, wo die Angebote reduziert werden. Ich sehe ihn als Zukunftsregion, ich möchte ihn auch so entwickeln“, sagte er damals der MOPO. Er setzt z.B. auf Finanzspritzen für Kommunen oder den Breitbandausbau.