Dynamo-Ordner und Kumpel legten Bombenattrappe in Hauptbahnhof
DRESDEN/PIRNA - Eine vermeintliche Bombe mit Hakenkreuz und arabischen Schriftzeichen versetzte die Menschen im Dresdner Hauptbahnhof im Oktober 2016 in Angst und Schrecken. Beim anschließenden Großeinsatz von Polizei und Entschärfern entpuppte sich der Sprengsatz glücklicherweise als Attrappe. Gestern wurde den beiden „Bomben“-Legern Paul T. und Toralf H. (beide 21) der Prozess gemacht.
Vor dem Amtsrichter präsentierten sich die Angeklagten als Suffbrüder, die nach reichlich Wodka und Bier eben ’ne Schnapsidee hatten. Während Maschinenführer Toralf, damals übrigens Ordner bei Dynamo, sich gestern angeblich kaum erinnern konnte, gestand Metallbauer Paul: „Wir wohnten damals zusammen in einer WG. Wir tranken viel und kamen dann auf die doofe Idee.“Sie füllten einen alten Tetrapak mit Tee und Brausepulver, verschnürten ihn mit Packband. Fummelten Drähte an ihre „Bombe“und kritzelten ein durchgestrichenes Hakenkreuz und arabische Schriftzeichen („Krieg dem Terror“) darauf. Mit dem „Geschoss“ging es per Straßenbahn zum Hauptbahnhof, wo die Bastelarbeit an Gleis 6 auf einem Mülleimer platziert wurde. „Danach schlenderten wir heim“, so Paul.
Umso unruhiger wurde es im Hauptbahnhof: Räumung, Entschärfer rückten an. Der „Sprengsatz“wurde beschossen, auf den Resten fand sich DNA von Paul. Staatsanwalt und Richter werteten das alles als „Störung des öffentlichen Friedens“. Das Urteil: je 80 Stunden gemeinnützige Arbeit.
sts