Königshainer Berge: Da
GÖRLITZ - Der Tunnel Königs a ner Berge an der A 4 nahe Görlitz wird immer wieder zum Nadelöhr. Nun soll er ab 2022 umfassend modernisiert werden - Behinderungen bis 2024 inklusive!
Schon jetzt hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr Bewohner der umliegenden Gemeinden über das Mammut-Projekt informiert. Beide Tunnelröhren sollen nacheinander saniert werden. Die durch Dauerstau geplagten Anwohner der Umleitungsstrecken - etwa bei Wartungsarbeiten - sollen aber diesmal entlastet werden: Der Verkehr soll mit Tempo 60 erstmals in beiden Richtungen durch die jeweils freie Röhre fließen.
„Dies birgt jedoch ernste Sicherheitsrisiken“, so das Landesamt, dessen Chefin Doris Drescher (55) ist. Daher müssen die Röhren eigens für Gegenverkehr präpariert werden - für allein 5 Mio. Euro. Die Umrüstung dauert sechs Monate. Allerdings wird es auch Vollsperrungen und damit Umleitungsverkehr geben.
Der 1999 fertiggestellte, 3,3 Kilometer lange Tunnel soll auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Gesamtkosten: 37 Mio. Euro. Dazu gehören etwa 40 Notrufkabinen - dafür muss die Tunnelwand aufgenischen schnitten werden. Um- und nachgerüstet werden auch Brandmelde- und Videoanlage, BOS-Funk, Leittechnik und Brandnotbeleuchtung.
Warum aber muss der Tunnel schon wieder saniert werden? „Bei der techAusstattung von Verkehrsanlagen muss man von einem Systemwechsel aller 15 bis 20 Jahre ausgehen. Korrosion, Verschleiß, Ende der Ersatzteilverfügbarkeit und Kündigung von Service- und Updateverträgen sind wesentliche Gründe dafür. Die Entwicklung gilt für alle Tunnel im Freistaat Sachsen gleichermaßen“, so eine Sprecherin des Landesamtes.