„50 Jahre Axel Schulz klingt scheiße“
BERLIN - Turmhohe Torten, 50 Kerzen, ein Stapel Geschenke - damit muss Axel Schulz morgen niemand kommen.
„50 Jahre Axel Schulz klingt total scheiße“, sagt der frühere Boxprofi lachend vor seinem Ehrentag: „Ich fühle mich morgens, wenn ich aufstehe, wie 75.“Zudem ist das Datum für Schulz, der 1999 seine Mutter an eben jenem Tag verlor, negativ behaftet. Gefeiert wird deshalb nur im engsten Kreis.
Boxen
Der ehemalige Schwergewichtsboxer wird mit Ehefrau Patricia und den Töchtern Paulina (12) und Amelina (8) in Potsdam essen gehen, vielleicht mit seiner Frau noch mit einem Glas Wein anstoßen - das war’s. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit ist dann aber doch in Ordnung. „Man kann mit 50 schon mal einen Strich ziehen, was man erreicht hat oder noch erreichen will.“
Und erreicht hat Schulz nicht wenig. Seine drei WM-Kämpfe begeisterten 1995 und 1996 ein Millionenpublikum. Im Gedächtnis blieb vor allem der Kampf gegen den damals 45-jährigen George Foreman, den Schulz in Las Vegas aufgrund eines umstrittenen Punktrichter-Urteils verloren hatte. Schulz hat sich damit abgefunden, nie einen großen Titel gewonnen zu haben. Er ist mit sich im Reinen.
„Heute sind meine Kinder meine große Leidenschaft und meine Familie. Das steht an Nummer eins“, sagt Schulz. Beruflich macht er, wenn er nicht gerade für Sport1 als Boxexperte tätig ist, in Lebensmitteln. Grillsoßen, Grillwürstchen, Spare Ribs. „Das macht mir wahnsinnig viel Spaß“, sagt er: „Ein bisschen in den Fußstapfen von George Foreman. Der verkauft ja in Amerika Grills.“