245 000 Euro mit billigem Öko-Strom ergaunert
Preiswerter Strom im Paket, bis zu zehn Jahre im Voraus - mit diesem Versprechen lockte Thomas S. (61) in den Jahren 2006 und 2007 mehr als 100 Sachsen in die Falle - davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt. Mit angeblichem Öko-Strom sollen sich Thomas S. und zwei Komplizen mehr als 245 000 Euro ergaunert haben.
Das Landgericht Leipzig hatte den Mann bereits zu drei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hingegen hob das Urteil auf - daher muss jetzt das Chemnitzer Landgericht den Vorwurf neu verhandeln. Die Anbieter priesen - so der Vorwurf - im Internet ihr „revolutionäres ökologisches Konzept“an. Die Kunden zahlten preiswerte acht bis elf Cent pro Kilowattstunde. Laut Anklage gab es den Billigstrom aber nie - um die Kunden in Sicherheit zu wiegen und den Stromfluss zu gewährleisten, zahlten der Angeklagte und seine Komplizen erstmal rund 20 000 Euro Abschläge an andere Anbieter. Der Rest, rund 225 000 Euro, verschwand.
Ein Komplize ist inzwischen tot, ein weiterer verurteilt. Bleibt nur noch Thomas S., der derzeit in Haft sitzt. Er schwieg gestern. Verteidiger Dr. Malte Heise erklärte: „Er strebt einen Freispruch an.“Der Prozess wird fortgesetzt, bei einer Verurteilung drohen wegen gemeinschaftlichen Betrugs bis zu zehn Jahre Haft. Ronny Licht