Bis zu 3000 Euro pro altem Diesel
BERLIN/KÖLN - Nächster Krisen-Gipfel wegen der Abgas-Affäre: Die Autobosse sind zu Kompromissen bereit. Verkehrsminister Andreas Scheuer (44, CSU) hat sich mit den Herstellern im Poker um Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel geeinigt.
Die deutsche Autoindustrie habe sich „sehr stark bewegt“, sagte Scheuer nach dem Treffen mit Top-Managern der Branche. Konkret haben die Hersteller zugesagt, Besitzer älterer Dieselautos mit zusätzlich bis zu 3 000 Euro pro Fahrzeug zu unterstützen. Dies gelte für die 15 Städte in Deutschland, in denen Schadstoff-Grenzwerte besonders stark überschritten werden.
Die Offerte soll für Kunden gelten, die nicht die „Umtauschprämien“von Herstellern nutzen und auf sauberere Autos umsteigen. Die Autobauer wollten jedem Kunden ein Angebot machen, um mobil zu bleiben. Die Produzenten hatten bereits höhere Preisnachlässe auf den Weg gebracht, wenn Kunden ihren alten Diesel in Zahlung geben und ein sauberes Fahrzeug kaufen.
Für VW und Daimler zählen laut Scheuer dazu dann auch mögliche Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten direkt am Motor. Sie würden solche Nachrüstungen dann mit bis zu 3 000 Euro pro Auto unterstützen. Bisher hatten sie 2 400 Euro pro Wagen angeboten. Scheuer: „Es wird aber noch dauern, bis die technischen Voraussetzungen für Hardware-Nachrüstungen vorliegen.“
Die Millionen-Metropole Köln muss indes wegen hoher Luftverschmutzung im kommenden Jahr ältere Autos aus dem Großteil ihres Stadtgebiets verbannen. In Bonn sind zudem zwei zentrale Hauptverkehrsstraßen vom Fahrverbot betroffen.