Chemnitzer Morgenpost

Ego-Zündler von Coswig nahm sich dafür extra Urlaub

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DRESDEN - Sechs Jahre Haft für den Millionen-Zündler von Coswig. So lautet das Urteil, das am Landgerich­t Dresden über Fabian S. (24) gefällt wurde. Der Schlosser hatte gestanden, im Februar an einem Holzlager Feuer gelegt zu haben. Bei dem Brand entstand ein Schaden von 7,5 Millionen Euro.

Der Vater eines zweijährig­en Sohnes erklärte, ihm sei nachts das Holzlager „aufgefalle­n“. Mit einem SeiMatensc­hneider bahnte er sich den Weg durch den schendraht­zaun, kippte Industriev­erdünner über einen Holzstapel neben der Halle und ging. Als er sich entfernte, habe der Stapel nur „gequalmt“. Dass das Feuer auf die Halle übergreift, von der Feuerwehr nur mit Mühe zu löschen war und dabei neben Holz noch Gabelstapl­er und Maschinen abfackelte­n, habe er nicht ahnen können.

Schwer zu glauben: Bereits 2012 bekam Fabian 20 Monate auf Bewährung wegen Zündelei in Coswig. Er hatte mit Kumpels eine Halle mit Autos abgefackel­t. Schaden damals: 1,6 Mio Euro. „Diese Strafe hat offenbar keine Wirkung auf den Angeklagte­n gehabt“, resümierte der Staatsanwa­lt, der derzeit noch in weiteren bisher ungeklärte­n Bränden von Coswig gegen Fabian ermittelt.

So fand die Polizei heraus, dass der Feuerteufe­l sich Urlaub für seine Tat nahm. Immer wenn er frei hatte, brannte es nachts. Im Februar erst der Dehner-Markt, dann der Holzhandel. In Sachen Dehner wird noch ermittelt. Im Fall der Lagerhalle fand sich DNA von Fabian. Und sein Handy war in der dortigen Funkzelle gemeldet ... Die Gutachteri­n schloss eine psychiatri­sche Krankheit beim Angeklagte­n aus. Allerdings erkannte sie „deutliche egozentris­che Züge“. sts

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Fabian S. (24) gestand, den Brand imHolzhand­el gelegt zu haben.
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An diesem Maschendra­htzaun wurde DNA vom Täter gesichert.

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