Löw rasiert Boateng „Ihm tut eine Pause gut“
BERLIN - Für Jerome Boateng hat Bundestrainer Joachim Löw im brisanten AbstiegsEndspiel gegen Holland keine Verwendung.
Löws Erklärung, bei der so wichtigen Abschlusspartie in der Nations League gegen die Niederlande am 19. November in Gelsenkirchen und dem Test vier Tage zuvor in Leipzig gegen Russland auf den Bayern-Verteidiger zu verzichten, lässt viel Interpretations-Spielraum.
„Ich bin davon überzeugt, dass ihm aktuell eine Pause gut tut. Ich habe ihm gesagt, dass wir auch auf seiner Position viele Alternativen haben, gerade mit jüngeren Spielern“, sagte Löw, der nach der WM schon Sami Khedira aufs Abstellgleis geschoben hatte.
Boateng reagierte moderat auf seine vorerst temporäre DFB-Abwesenheit. „Nach einem sehr guten und vertrauensvollen Gespräch mit dem Bundestrainer sind wir so verblieben, dass ich nach einem anstrengenden Jahr für die beiden anstehenden Länderspiele eine Pause bekomme, um in München weiter an meiner Fitness zu arbeiten“, schrieb er bei Twitter.
Kurz zuvor hatte der 30-jährige Boateng mit Aussagen zu rassistischen Anfeindungen gegen ihn besonders in seiner Zeit als Jugendspieler für Aufsehen gesorgt: „Bei manchen Spielen in Marzahn oder in Leipzig haben die Eltern von den Spielern anderer Teams uns bespuckt. Dabei waren manche von uns gerade mal zehn Jahre alt.“Bei einem Pokalspiel in der Hauptstadt habe der Vater eines Gegenspielers ihn „die ganze Zeit beleidigt und seinem Sohn zugerufen: ‚Mach den fertig, den Scheiß-Nigger‘ “.