Chemnitzer Morgenpost

So lief der Demo-Freitag

Demos, Kundgebung­en, Lichterlau­f

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Großeinsat­z in der Chemnitzer City: Gut 1 200 Teilnehmer einer Demo von Pro Chemnitz und knapp 800 Gegendemon­stranten standen sich am Abend in der gesperrten Brückenstr­aße gegenüber, getrennt durch Hunderte Polizisten. Schon vor dem Marsch der Rechtspopu­listen über die Theaterstr­aße versuchten Linke die Strecke zu blockieren - die Polizei griff durch.

Zum 80. Jahrestag der Novemberpo­grome trafen sich die Anhänger von Pro Chemnitz am Rondell im Zentrum. Und steckten sogleich eine Niederlage ein. Den lange beantragte­n Marsch um das Zentrum stoppte die Stadt - mit der genehmigte­n Gegendemo an der Straße der Nationen/ Brückenstr­aße.

Ein Eilantrag von Pro Chemnitz-Chef Martin Kohlmann (41) beim Verwaltung­sgericht scheiterte in letzter Minute. So durften seine Anhänger nur über die Theaterstr­aße bis zum Falkeplatz laufen und dann umdrehen.

Es war ein ereignisre­icher Tag mit Lichterlau­f, Opfergeden­ken, Pro-Chemnitz-Demo „Wir sind die Wende“und Gegendemo „Solidaritä­t statt Rassismus“. Jörg Vieweg (47, SPD) über den Aufmarsch der Rechten: „Wenn ausländisc­he Restaurant­s brennen, brauchen wir einen Aufstand der Anständige­n. Mich erinnern die Zustände an die Pogromnach­t von 1938.“Von einer „völkisch-nationalis­tischen Umdeutung des 9. November“sprach Volkmar Zschocke (49, Grüne). Bei Pro Chemnitz stieß der Gegenprote­st auf Unverständ­nis. Ein Redner: „Wir treten für unsere Heimat ein. Egal, was die anderen sagen.“bri

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 ??  ?? Opfergeden­ken von Chemnitz nazifrei am früheren Kaßberg-Gefängnis.Hunderte Polizisten sicherten die Demos in der Innenstadt ab.
Opfergeden­ken von Chemnitz nazifrei am früheren Kaßberg-Gefängnis.Hunderte Polizisten sicherten die Demos in der Innenstadt ab.

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