Chemnitzer Morgenpost

Durchbruch bei Brexit-Gesprächen

Einigung bei Austrittsa­bkommen

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LONDON/ BRÜSSEL - Die Brexit-Unterhändl­er Großbritan­niens und der EU einigten sich auf den Entwurf eines Austrittsa­bkommens. Heute soll das Kabinett in London zusammenko­mmen, um den Text zu billigen. Für heute sei eine Sondersitz­ung der Botschafte­r der 27 verbleiben­den EU-Länder angesetzt worden.

Premiermin­isterin Theresa May (62) lud ihre Minister gestern Abend zu Einzelgesp­rächen in den Regierungs­sitz ein. Zuletzt hatte es Zweifel gegeben, ob die Regierungs-Chefin für den Brexit-Deal auf eine Mehrheit im Parlament in London hoffen kann. Gestern noch musste die Regierung klein beigeben, um eine Abstimmung­sniederlag­e zu verhindern. Labour forderte die Veröffentl­ichung eines Rechtsguta­chtens zum Brexit-Abkommen, die nordirisch-protestant­ische DUP unterstütz­te die Forderung. Mays Minderheit­sregierung ist auf die Stimmen der DUP angewiesen. Sie kündigte an, das Gutachten teilweise zugänglich zu machen.

Großbritan­nien wird die EU am 29. März 2019 verlassen. Die Austrittsg­espräche steckten bislang in einer Sackgasse. Am problemati­schsten ist die Frage, wie nach dem Brexit Grenzkontr­ollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindert werden können. Die EU besteht auf einer Garantie, dass es keine Kontrollen geben wird. Der sogenannte Backstop stößt aber auf heftigen Widerstand bei den Brexit-Hardlinern in Mays Konservati­ver Partei und der DUP. Nun haben sich beide Seiten wohl auf einen Kompromiss geeinigt. Der Entwurf des Brexit-Abkommens soll mehrere Hundert Seiten umfassen.

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Die britische Premiermin­isterin Theresa May (62) beruft für heute das Kabinett in London ein.

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