Stani zurück in Ärgert er Vorbild Löw?
LEIPZIG - Mit seiner Glatze und dem markanten Schnauzer entspricht Stanislaw „Stani“Tschertschessow vielleicht nicht dem gängigen Schönheitsideal. Aber der Erfolg bei der Heim-WM hat seine Attraktivität gesteigert.
„Die WM hat mich interessanter für ältere Frauen gemacht“, verriet der russische Nationaltrainer: „In London hat mich letztens eine 85-jährige Dame auf der Straße angesprochen.“
Auch bei seiner Rückkehr nach Sachsen fürs morgige Länderspiel gegen Deutschland (20.45 Uhr/RTL) in Leipzig dürfte der 55-Jährige auf der Straße erkannt und angesprochen werden. Der frühere Torwart trug zwei Jahre das Trikot von Dynamo Dresden - und er gab vor einem Vierteljahrhundert im Leipziger Zentralstadion eine verhängnisvolle Bundesliga-Premiere.
Gleich dreimal musste Tschertschessow beim 3:3 der Dresdner im Derby beim VfB Leipzig hinter sich greifen. „Ich habe unglaublich schlecht angefangen“, erinnert er sich. Doch Tschertschessow zeigte es allen Kritikern, er rettete Dynamo den Klassenerhalt und wurde Publikumsliebling. Mit der gleichen Beharrlichkeit avancierte er bei der Heim-WM in seiner Heimat vom Buhmann zum Volkshelden. Mit dem Rückenwind des Viertelfinaleinzugs und den anschließend überzeugenden Auftritten in der Nations League kehrt Tschertschessow nun nach Sachsen zuMit rück. der Sbornaja könnte er dafür sordass gen, der Druck auf Bundestrainer Joachim Löw wieder zunimmt. Ein Dilemma für Tschertschessow, denn Löw ist so etwas wie ein Freund, auf jeden Fall aber ein Vorbild. Tschertschessow trainierte einst beim FC Tirol Insbruck unter dem Meistercoach Löw. „Ich bin überzeugt, er schafft das“, sagte Tschertschessow: „Wenn ihr in Deutschland einen Besseren habt als Jogi Löw, dann seid ihr wirklich ein besonderes Fußball-Land.“