FSV-Coach Enochs sorgt sich um Familie
Sieg in Würzburg wird durch Waldbrände in Kalifornien getrübt
ZWICKAU - Joe Enochs geht zuversichtlich in die Länderspielpause. Der FSV Zwickau hat nach dem 15. Spieltag 18 Punkte auf dem Konto - so viele wie sonst nie zuvor zu diesem Zeitpunkt der Drittliga-Hinrunde. Trotzdem durchziehen das Gesicht des FSVCoachs dieser Tage einige Sorgenfalten.
In seiner Heimat Kalifornien wüten derzeit schwere Waldbrände. In den Medien werden die verheerenden Feuersbrünste zu den schlimmsten in der Geschichte des US-Bundesstaates gezählt. Ein Großteil von Enochs‘ Familie lebt in Petaluma, 60 Kilometer nördlich von San Francisco. Seine älteste Tochter Emily studiert seit Ende August in Sacramento. „Zum Glück geht es allen gut. Das Feuer befindet sich circa 100 Kilometer nördlich. Trotzdem spürt man auch soweit entfernt die Auswirkungen durch die schlechte Luftqualität. Emilys Universität wurde vorübergehend komplett geschlossen“, berichtet Enochs. Mit Familie und Tochter steht er täglich in Kontakt. In diesen Momenten rückt das runde Leder beim sonst so fokussierten Fußballlehrer für kurze Zeit in den Hintergrund. Das Geschäft nimmt darauf keine Rücksicht und so ist Enochs froh, dass sich seine Elf am Freitagabend in Würzburg freischwamm, mit einem 2:0 den ers- ten Sieg seit Ende September einfuhr und dadurch nicht auf einem Abstiegsplatz in die Länderspielpause geht: „Der Sieg war für den Kopf sehr wichtig.“Egal, ob die Tore von Julius Reinhardt und Mike Könnecke oder die Verteidigung, Zwickau wusste in allen Mannschaftsteilen zu überzeugen. „Das war durchweg eine komplette und starke Teamarbeit“, befindet Enochs.
Apropos starke Teamarbeit: Die leisteten auch die gut 500 Auswärtsfahrer ab, die sich letzten Freitag auf den Weg nach Würzburg machten. „David Wagner und ich haben nach dem Spiel zugeschaut, wie unsere Spieler mit den Fans in der Kurve feierten. Da bekamen wir eine Gänsehaut! Das war ein rundherum gelungener Abend“, so Enochs. Und es war eine willkommene Abwechslung von den Bildern aus Kalifornien. Michael Thiele