Der Ministerpräsident „ermittelte“in der City
Kretschmer undercover und mit Bratwurst
Seit Ende August schaut Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (43, CDU) beim Thema Chemnitz ganz genau hin: Nachdem Daniel H. († 35, MOPO berichtete) mutmaßlich von zwei Asylbewerbern erstochen wurde, kochten die Emotionen hoch. Beim „Bürgerdialog“wenige Tage später klagten viele Chemnitzer gegenüber dem Landesvater über die Alltagskriminalität in der City. Am Mittwoch machte sich Kretschmer selbst ein Bild - er spazierte inkognito durch die Innenstadt.
Die Chemnitzerin Petra Härtel (58) traf den Politiker zufällig: „Er lief ganz unauffällig zu einem Bratwurststand, plauderte mit der Verkäuferin, fragte sie nach ihren Problemen hier an der Zentralhaltestelle.“Später kam die Chemnitzerin mit Kretschmer ins Gespräch: „Er erzählte mir, dass er sich selbst ein Bild machen wolle. Es wird ja schließlich viel geklagt über Belästigungen und Ärger in der Innenstadt.“Am Vormittag hatte Kretschmer den Ostdeutschen Gießereitag besucht, dort mit Firmenchefs und Branchenvertretern diskutiert. Nach einer Undercover-Visite war er beim Chef der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, zu Gast.
In sozialen Netzwerken postete Kretschmer den Innenstadtbesuch erst, als er Chemnitz schon wieder verlassen hatte. Das größte Lob bekam der Mittags-Snack: „Fröhliches Chemnitz. Kurze Mittagspause mit netten Menschen am besten Bratwurststand von #Chemnitz #Zentralhaltestelle“. rl/tgr