So teuer ist ein Miet-Nikolaus
Wereinen Nikolausfür daheimanheuern will,musstiefindie Taschegreifen
Ein buchbarer Santa Claus? Miet-Weihnachtsmänner springen dort ein, wo ein Rauschebart fehlt. Traditionell wurden die weihnachtlichen Helfer über die Arbeitsagentur vermittelt. Doch das war einmal. In Chemnitz herrscht Weih-
nachtsmann-Notstand.
Michael Schreinert (48), besser bekannt als „Clown Fridolin“, schlüpft im Dezember gern in eines seiner zehn Rauschebart-Kostüme, um in Pflegeheimen, Einkaufszentren oder auf Familienfeiern den Santa Claus zu mimen. „Das ist ein wundervoller Job, der einen Heidenspaß macht“, so der Tagespapa.
Catrin Wensch hätte für die Weihnachtsfeier des „Elternvereins krebskranker Kinder“auch gern einen Miet-Weihnachtsmann gefunden. „Wir suchten online, konnten uns die Preise aber nicht leisten.“Nun schlüpft ein betroffener Papa in die Rolle des Geschenke-Überbringers.
Bis 2011 vermittelte die Arbeitsagentur Chemnitz Weihnachtsmänner. „Wir fanden keine geeigneten Personen mehr“, berichtet Sprecherin Stefanie Ebert (29). Auch sie empfiehlt die Suche übers Internet. Aber Achtung! Unter seriösen Angeboten verstecken sich immer wieder schwarze Schafe. „Oft werden bis zu 350 Euro für einen kurzen Auftritt verlangt“, weiß Petra Henkert von der Internetagentur „Weihnachtsbuero“, „das ist zu viel!“Normal wären Preise um die 50 Euro für einen Auftritt (ca. 25 Minuten).
Auch in Zwickau - Sach-
sens einziger Arbeitsagentur, die noch Rauschebärte vermittelt - schwinden die Weihnachtsmänner. Waren es 2016 noch 40, so sind es aktuell nur noch knapp 20.