Chemnitzer Morgenpost

Er hat die Elbe in 700 Seiten

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DRESDEN - Uff, was für ein Wälzer. Fast 700 Seiten, zwei Kilo schwer. Das Buch „Die Elbe“ist das umfassends­te jemals zum Fluss verfasste Buch.

„Ohne die Elbe hätte es hier keine Industrial­isierung gegeben. Sie war zudem Vorlage für unzählige Künstler“, sagt Andreas Martin (64). Der promoviert­e Volkskundl­er arbeitet am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, und er liebt die Elbe.

Weil er aber bei seinen Forschunge­n immer wieder auf kontrovers­e Ansichten stieß, wie mit dem Fluss umgegangen werden soll, Stichworte Staustufe in Tschechien, Elbausbau, hat er gemeinsam mit seinem Kollegen Norbert Fischer von der Uni Hamburg einmal alle zeitgenöss­ischen Meinungen und Fakten zur Elbschifff­ahrt zwischen zwei Buchdeckel gepresst.

„Es zeigte sich, dass es viele Debatten seit 200 Jahren gibt“, so Martin. „Meist vertreten von zwei Gruppen: Ausbau hier, eher naturbelas­sen da. Die einen meinten, die Elbe müsse für eine gleichmäßi­ge Tiefe ausgebagge­rt werden, die anderen sagten, die Schiffe müssten dem Fluss anpassen.“

Der Impuls zur Entwicklun­g der Flussschif­ffahrt sei vom Wiener Kongress 1815 ausgegange­n. Das Treffen der Großmächte habe erstmals einheitlic­he Beschlüsse der Anliegerst­aaten zur Elbe ins Auge gefasst - quasi ein Vorgriff auf die Europäisch­e Gemeinscha­ft. Auch

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