Aufstand der Männelmacher
SEIFFEN - Brauchen Räuchermännel einen Staubfilter? Diese Idee von Ronald Peuschel (65, Grüne Liga Westsachsen) sorgt für einen Aufstand der Männelmacher im Erzgebirge - sie qualmen vor Wut. „Das ist grober Unfug!“, schimpft Dieter Uhlmann (65), Geschäftsführer des Verbandes der erzgebirgischen Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.
Ronald Peuschel hatte die neue Feinstaub-Debatte angestoßen. „Das Nachdenken über gesunde Raumluft und über bessere Räuchermänner schadet auch nicht der Tradition“, sagte der Umweltschützer (MOPO berichtete).
Tut es doch, meint Dieter Uhlmann. „Räuchermännel gibt es seit 170 Jahren. Warum sollte man sie aus ideologischen Gründen ändern?“Das sieht Bodo Krause (55), Vorstand der Dregeno in Seiffen, genauso: „Solche Debatten bringen nur Unruhe. Wir wollen Kunden in der Weihnachtszeit glücklich machen.“Männelmacher Ringo Müller (47) aus Seiffen verweist auf seine Umweltbemühungen vom Einkauf bis zur Produktion. Beim Feinstaubfilter für Räuchermännel stöhnt er auf: „Wir können doch nicht alles schultern.“Räucherkerzen-Hersteller Jürgen Huss (59) aus Sehmatal-Neudorf würde den Feinstaubfilter sogar ablehnen, wenn er machbar wäre: „Die Menschheit erfindet immer neuen Blödsinn. Räuchermännchen sind Gefühl, Geruch und Geschmack. Wer danach saubere Raumluft haben möchte, sollte einfach lüften.“bri