SEK stürmte Wohnung eines Bombenbastlers
Neben der Leiche lagen Waffen und Chemikalien!
STRUPPEN - Am Abend war es mit der Ruhe im beschaulichen Struppener Ortsteil Siedlung vorbei: Eine Mutter hatte den Notruf alarmiert, weil sich ihr Sohn Frank N. (27) dort in einer hilflosen Situation befinden würde. Doch es war alles viel dramatischer ...
Als die Einsatzkräfte anrückten, konnten sie nicht viel tun: Der junge Mann hatte seine Wohnung verbarrikadiert, in Griffweite lagen Gewehre, Pistolen und verdächtige, zum Basteln von Bomben geeignete Chemikalien. Letztere waren bereits zu einer Art Brandsatz gemischt. Außerdem schlugen die Gaswarn-Geräte der Feuerwehr an: Die Wohnungsluft war voll mit tödlichem Kohlenstoffmonoxid.
So mussten erst das Spezialeinsatzkommando und das Entschärfer-Team des Landeskriminalamts anrücken. Alle Nachbarn mussten aus ihren Wohnungen raus. Erst als das Giftgas sich verzogen hatte, stürmte das SEK. Doch von dem mutmaßlichen Bombenbastler ging keine Gefahr mehr aus: Frank N. war bereits tot, mit hoher Wahrscheinlichkeit an dem Gas erstickt.
Bisher war der Mann der Polizei unbekannt, allerdings ging erst in der Nacht zu Dienstag seine Garage in Pirna in Flammen auf. Nachbarn berichten, dass Frank gerade erst eine Trennung hinter sich hatte. Die Polizei wollte das nicht bestätigen, ein Suizid gilt als wahrscheinlich. „Die Ermittlungen, auch zur Herkunft der Waffen und der Chemikalien, dauern an“, so ein Polizeisprecher.
Eric Hofmann