Info-Stelen für Touris sind teure Stromfresse
Teures Vergnügen: 90 Euro Strom im Monat verbraucht eine der Info-Stelen, mit denen Chemnitz seine Geschichte erzählt. Mit Pomp vor einem halben Jahr eingeweiht, stehen die Geräte jetzt in der Kritik. „Zu teuer, zu störanfällig“, findet Stadtrat Lars Fassmann (41, Vosi/Piraten).
Die Stele direkt neben dem Judith-Lucretia-Portal gibt Auskunft über den Marktplatz und das Rathaus. Problem: „Oft funktionieren die Stelen nicht“, sagt Stadtrat Fassmann. Außerdem findet der Politiker: „Die teuren Geräte werden ihrer Funktion nicht gerecht und verbrauchen zu viel Strom.“
„Aktuell werden je Stele 180 Euro im Zwei-Monats-Turnus als Ab- schlag gezahlt“, informierte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (56, SPD) auf eine entsprechende Ratsanfrage. Macht 1 080 Euro Stromkosten. Bis 2020 sind insgesamt 15 Tafeln an bedeutenden Chemnitzer Orten geplant. Die Stromkosten dürften dann mehr als 16 000 Euro pro Jahr betragen.
An den Info-Stelen können per Knopfdruck Texte, Bilder, Videos und Hörbeiträge zur historischen Entwicklung abgespielt werden. Neben der Markt-Stele gibt es noch eine Info-Stele „Kinder im Krieg“an der Turnstraße. Kosten für die zwei Geräte laut Rathaus: rund 70 000 Euro. „Einfache Info-Tafeln ohne elektronischen Schnickschnack hätten es auch getan“, sagt Lars Fassmann. Er fordert: „Wir sollten das ganze Projekt stoppen.“