Brutalo prügelte sich zurück in die Zelle
CHEMNITZ - Anfang 2016 öffneten sich für Marcus S. (39) die Gefängnistore: Der Chemnitzer hatte knapp 13 Jahre wegen versuchten Mordes abgesessen. Doch der Brutalo prügelte sich zurück in die Zelle - dagegen legte der 39-Jährige Berufung ein.
Im Chemnitzer Landgericht traf er auf Torsten B. (50). Der gelernte Maurer ist sein Lebensgefährte - zur Begrüßung gab es ein Küsschen. In Freiheit lebten beide gemeinsam auf dem Chemnitzer Sonnenberg. Aber auch Torsten B. sitzt mittlerweile hinter Gittern. Den beiden wurde unter anderem ein gemeinsamer Diebstahl vorgeworfen. Den schlimmeren Part brachte aber Marcus S. mit: Nach seiner Freilassung ignorierte er Bewährungshelfer-Termine. Stattdessen verprügelte er im April 2016 nahe der „Sachsenallee“einen Bekannten, der einer Freundin 50 Euro schuldete. Erst schlug er dem Opfer eine Flasche Bier über den Kopf, dann rammte er dem asthmakranken Schuldner das Knie ins Gesicht. Dafür gab es zehn Monate Haft ohne Bewährung. Marcus S. wollte aber wieder in die Freiheit. Doch das Vorhaben scheiterte, für eine Bewährung sah das Gericht keine Chance. Marcus S. zog seine Berufung gestern zurück.
Das Diebstahls-Verfahren gegen Torsten B. („Wir haben nicht geklaut!“) wurde eingestellt. So schnell sehen sich die beiden trotzdem nicht wieder: Beide sitzen zunächst einige Jahre Knast aus weiteren Urteilen ab, die sie inzwischen kassiert haben. Ronny Licht