Wie hält’s AfD-Ultra Höcke wirklich mit der NPD?
DRESDEN - Dieser Diebstahl ärgert wahrscheinlich nicht nur einen Politiker am rechten Rand: Am 9. Juli klauten Diebe aus dem Antifa-Spektrum den Laptop eines hohen sächsischen NPD-Funktionärs. So kamen sie in den Besitz zahlreicher Zugangsdaten zu NPD-Facebookseiten. Sie kaperten die Rechtsradikalen-Plattform und riefen dort zum Ärger der NPDler zu Spenden für die Flüchtlingsretter von „Mission Lifeline“auf. Nun landeten Dokumente des Rechners im Netz und bringen den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke (46) in Bedrängnis.
„Wir haben mit der NPD nichts zu tun“, hatte Höcke noch auf dem Thüringer Parteitag der AfD erklärt. Grund der demonstrativen Abgrenzung: Höcke wollte einen Kandidaten von der Liste streichen, der NPD-Propaganda im Netz geteilt hatte. Auch in Thüringen droht der AfD die Beobachtung durch den Verfassungsschutz.
Doch nun wird Höcke selbst wieder mit der NPD in Verbindung gebracht: Sein Name sowie seine Privatadresse tauchen in einer Abo-Liste des Magazins „hier&jetzt“auf. Diese soll aus dem gestohlenen Laptop stammen. Das Magazin wurde zunächst 2005 vom sächsischen Landesverband der NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationaldemokraten“herausgegeben, später von einem parteinahen Verein.
Seit 2009 war der Laptop-Besitzer der Chefredakteur der vom Verfassungsschutz beobachteten Zeitschrift. Höcke selbst beantwortete gestern eine Anfrage der MOPO nicht. eho