Computerspiel als Studienfach
MITTWEIDA - Vom Spielfeld an den Bildschirm - sportliche Videospiele liegen derzeit voll im Trend. Auch in der Wissenschaft rückt das Thema „eSport“in den Fokus. Die Hochschule Mittweida tut sich dazu mit dem Sächsischen Fußball-Verband zusammen. Mit dabei: Student Joshua Queck (23).
In einem sogenannten „eSport-Science-Lab“wollen Hochschule und Fußballverband ab 2019 Sport und Wissenschaft verbinden. Das Forschungslabor soll in das Leipziger Gründungshaus des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einziehen. Prof. Dr. Ludwig Hilmer (58), Rektor der Hochschule Mittweida: „Wir bieten bereits drei Studiengänge an, die sich mit eSport beschäftigen. Das reicht von Wirtschaftswissenschaft über Medieninformatik bis hin zum Forschungsfeld Interaktion von Mensch und Maschine. Da ist die Zusammenarbeit mit dem Sportverband wichtig, näher am Menschen.“
Einer der Studenten ist Joshua Queck. Für regulären Sport interessiert er sich kaum. „eSport ist ein Generationen-Phänomen. Früher musste man rausgehen. Jetzt kann man rund um die Uhr zu jeder Jahreszeit jede Sportart ausüben.“Das Studium „Medieninformatik und Interaktives Entertainment“begeistert den 23-Jährigen: „Ich kann nicht nur Spiele entwickeln, sondern eine eigene Welt zusammenstellen.“
Rektor Hilmer erklärt das Phänomen: „Der Fußball begann Anfang des 20. Jahrhunderts, die Massen in seinen Bann zu ziehen, eSport ist sein heutiges Pendant.“Und es ist ein riesiges Geschäft: „Von 665 Millionen US-Dollar im Jahr 2017 wird sich der Umsatz im eSport-Sektor bis zum Jahr 2021 auf prognostizierte 1,65 Milliarden beinahe verdreifachen.“cane