Erlösende Champions-League Nach Große Mannschaft, große Spieler!“
MÜNCHEN - Chefkritiker Uli Hoeneß verließ nach dem 5:1 über Benfica Lissabon die Arena diesmal mit einem breiten Lächeln. In höchster Bedrängnis hatte Trainer Niko Kovac das Fußball-Starensemble des FC Bayern zu der Reaktion geführt, die der Präsident mit seiner „Slapstick“-Schelte gefordert hatte. „Ich hoffe, dass das ein Befreiungsschlag ist“, resümierte Kovac.
Diese erlösende Münchner Champions-League-Nacht soll auch für ihn persönlich zum Wendepunkt werden. „Die Spieler sehen, dass das, was wir ihnen an die Hand geben, schon sinnvoll ist. Nur sie müssen es eben 90 Minuten mit Leben füllen“, fasste Kovac zusammen. Eine übergroße Erleichterung war Kovac nach dem 5:1 (3:0) und dem vorzeitigen Achtelfinaleinzug nicht anzusehen. Stattdessen ist der nach Wochen mit heftiger Kritik gereizte Kroate anscheinend zum Jetzterst-recht entschlossen. Auf der Jahreshauptversammlung morgen werden sich auch Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wieder verbal positionieren müssen.
„Eine große Mannschaft, große Spieler, stehen auf, wenn es schwierig ist“, sagte Arjen Robben. Aber der betagte Bayern-Jahrgang 2018/19 ist eben auch eine Mannschaft, in der es offenkundig eine Opposition gegen Kovac gibt. „Man sprach von Vieren, die gegen uns seien, aber man sprach nicht von denen, die auf unserer Seite sind“, widersprach der kämpferische Kovac diesmal nicht den Berichten über Misstöne.
Kovac wertete den Auftritt als klares Votum für sich. Die vor 70000 Zuschauern zelebrierte Umarmung von Franck Ribéry nach dessen Auswechslung war das sichtbarste Zeichen dafür. „Dieser Sieg ist schön für die Gemütslage. Wir haben in den letzten Wochen immer wieder Nackenschläge bekommen“, sagte Kovac. Seine Jobgarantie wurde verlängert. „Selbstverständlich“werde Kovac auch am Samstag im Ligaspiel beim SV Werder Bremen auf der Bank sitzen, versicherte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.