Grüner Griesgram hasst Weihnachten
Er ist grün, griesgrämig und ein leidenschaftlicher Weihnachtsmuffel: „Der Grinch“, den US-Autor Dr. Seuss in seinem Kinderbuchklassiker berühmt machte, kehrt erneut auf die Leinwand zurück.
Die Erlebnisse des haarigen Miesepeters, der nichts so sehr verabscheut wie fröhliche Weihnachtsstimmung, machten schon 1966 als halbstündiger Zeichentrickfilm Furore. Mit Jim Carrey als „Der Grinch“trug Hollywood-Regisseur Ron Howard im Jahr 2000 dick auf. Das schräge Spektakel wurde von den Kritikern verrissen, von den Zuschauern aber geliebt. Die Weihnachtsfarce mit Slapstick-Einlagen war weltweit ein riesiger Hit.
Jetzt geben die Macher der „Ich - Einfach unverbesserlich“-Reihe und Filmen wie den „Minions“bei der „Grinch“-Neuadaption den Ton an. Dabei schlagen sie nicht so über die Stränge wie Carreys Grinch, doch bauschen die Regisseure Scott Mosier und Yarrow Cheney den rührenden Kurzfilm mit poppiger Computertechnik und neuen Figuren kräftig auf.
An der Geschichte hat sich im Kern wenig geändert: Abseits des fröhlichen Bergdörfchens Whoville mit knallig-bunter Weihnachtsdekoration lebt der grüne Griesgram mit seinem treuen Hund Max in einer Höhle. Vom Festtreiben genervt, fasst der Grinch einen bösen Plan: Er will alle Geschenke klauen, um den Nachbarn den Weihnachtsspaß zu verderben! Dabei kommt ihm aber die kleine Cindy-Lou in die Quere - die Geschichte endet mit einem Grinch, dessen Herz „um drei Nummern“größer wurde.
„Der Grinch“von 2018 wirkt längst nicht so fies wie seine Vorgänger. Fans des zynischen Originals mögen der neuen Hollywood-Version daher wohl weniger abgewinnen. Doch das kunterbunte Animationsabenteuer hat besonders für jüngere Zuschauer rührende und witzige Szenen. Übrigens: In der Originalfassung spricht „Sherlock“-Star Benedict Cumberbatch den Grinch. In der deutschen Version leiht Comedy-Star Otto Waalkes dem grünen Griesgram seine Stimme. Fazit: Warmherziger Weihnachts-Animationsspaß.
Barbara Munker