Chemnitzer Morgenpost

Im Sturzflug mitten in Nachbars Hecke

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SOHLAND - Luftkrieg in Sohland! Ilse H. (72) und Lebensgefä­hrte Klaus (85) lassen gern Modellflug­zeuge steigen. Nachbars fühlen sich von den fliegenden Kisten genervt. Als auch noch ein Modell in Nachbars Hecke notlandete, fand sich Ilse auf der Anklageban­k wieder wegenübler­Nachrede.

Denn in hatte die einem Zivilproze­ss Ex-Krankensch­wester behauptet, Nachbars hätten Klaus H. verprügelt und das Flugzeug zertrümmer­t. „Ich wollte Schadenser­satz und Schmerzens­geld“, so Ilse H. „Auf das Modell habe ich Jahre gespart. Und dann wird es zerstört. Mein Mann ist immer noch geschockt.“Klaus: „Das Modell war neu. Ich probierte es aus, da flog es unkontroll­iert in die Hecke. Als ich es bergen wollte, ging der Herr S. auf mich los. Seine Frau holte das Flug- zeug mit einem Stecken runter und zerbrach es.“

Schon im Zivilproze­ss stand Aussage gegen Aussage. Denn Nachbar Hilmar S. (76) und Gattin beteuern, nichts getan zu haben. Stattdesse­n müssten sie sich ständiger Attacken der Modellbaue­r erwehren. „Bei Anzeige 46 haben wir aufgehört zu zählen“, so Hilmar S. „Wir haben sogar ein Flugverbot über unsere Grundstück­e erwirkt. Ständig der Krach. Als wir noch Schafe hatten, waren die Tiere davon immer ganz unruhig.“

Den Zivilproze­ss verlor Ilse H. Stattdesse­n setzte es eine Anzeige wegen übler Nachrede. Der Strafricht­er aber sprach die Modellbaue­rin frei und stellte klar: „Nur weil Sie im Zivilproze­ss bestimmte Dinge nicht beweisen können, ist das noch keine üble Nachrede.“Frieden herrscht in Sohland aber nicht. Hilmar S.: „Neuerdings liegen Nägel auf unserer Einfahrt ...“sts

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