„Der Montag hat seine Bedeutung verloren“
AUE - Die Fans wurden bei ihren schweigenden Protesten am Wochenende erhört. Zumindest war es wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das bestätigt Aues Geschäftsführer Michael Voigt. Auf der Tagung aller Zweitligisten am Montag in Frankfurt/M. wurde beschlossen, die Montagsspiele abzuschaffen.
Noch im Oktober plädierten die Vereine für die Beibehaltung der Spiele am Montagabend. Nun die Kehrtwende. Ab der Saison 2021/22, mit Inkraftreten des neuen TV-Vertrags, soll es die zuschauerfeindlichen Partien nicht mehr geben. „Die Fans sind diejenigen, die Wochenende für Wochenende ins Stadion pilgern. Ihnen muss man schon zuhören. Vielleicht haben die Vereine in den letzten Wochen genau das getan“, sagt Voigt.
Er sieht aber nicht nur die Fans als Grund für die Abschaffung: „Das erste Montagsspiel gab es 1993 zwischen St. Pauli und Bochum. Damals im DSF, im Free-TV. Das gibt es jetzt nicht mehr. Das war für die regionalen Sponsoren nochmal eine schöne Möglichkeit, sich deutschlandweit zu präsentieren. Der Montag hat seine Bedeutung verloren“, so der 46-Jährige. „Die Fans haben 25 Jahre gebraucht, um richtig dagegen aufzubegehren. Aber der Montag war früher eben etwas Besonderes, jetzt nicht mehr, weil es nicht frei empfangbar ist.“
Er sagt selbst, dass er kein Freund des Montags ist. Jetzt wollen die Zweitligisten versuchen, den frei gewordenen Platz auf Samstagabend zu schieben, als Top-Spiel des Tages gleich nach dem 18.30 Uhr-Spiel der 1. Bundesliga. „Wenn der neue TV-Vertrag ausgehandelt wird, kann es natürlich passieren, dass der Rechteinhaber nicht bereit ist, den Vereinen mehr als jetzt zu zahlen, weil eben der Montag wegfällt. Auf der anderen Seite wäre Samstagabend auch ein Top-Platz und vor allem fan- und familienfreundlicher. Auch für die Vereine könnte es ein Glücksfall werden, sollten gerade im Sommer 3000 Leute mehr ins Stadion kommen. Denn jetzt ist der Samstagabend etwas Besonderes.“nahro