Tod mit 47! Markus Beyer gestorben
SCHWARZENBERG - Schreckliche Nachricht! Ex-Box-Weltmeister Markus Beyer aus Schwarzenberg ist tot! Der 47-Jährige starb am Montag nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus.
Beyer begann seine lange und erfolgreiche Box-Karriere bei der SG Wismut Gera, der Hochburg zu DDR-Zeiten. 1996 wur- de Beyer Profi und von Promoter Wilfried Sauerland unter Vertrag genommen. Sein Trainer wurde Ulli Wegner, der ihn auch schon als Amateur trainierte. In seinem 17. Profikampf bekam Beyer erstmals die Gelegenheit, um einen Weltmeistertitel zu kämpfen. Am 23. Oktober 1999 gewann er nach Punkten gegen den Briten Richie Woodhall den WBC-Titel im Supermittelgewicht. Er war erst der dritte Deutsche nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani, dem es gelang, im Ausland Weltmeister zu werden. Insgesamt holte er sich dreimal den Titel, verteidigte ihn achtmal.
„Ich kann meine Gefühle mit Worten nicht beschreiben. Jeder weiß, dass er mein Lieblingssportler war – und das hatte vor allem eine menschliche Komponente. Markus Beyer war ein durch und durch feiner Mensch. Im Moment fühle ich mich, als hätte mir jemand in die Magengrube geschlagen. Ich muss das alles erst verarbeiten“, erklärte Ulli Wegner dem MDR. „Wir erhielten die Nachricht aus den Reihen der Familie. Wir wussten von seiner Krankheit, hofften aber, dass er sie besiegen könnte. Aber sie war zu aggressiv“, sagte MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi.
Seiner Heimat blieb Beyer dabei immer treu. Sechs seiner
Schwarzenberg
WM-Kämpfe trug er in Sachsen aus: Am 29. Januar 2000 in der Erdgas-Arena Riesa gegen den Schweden Leif Keiski (k.o./7. Runde), am 5. April 2003 in der Arena Leipzig gegen den Kanadier Eric Lucas (Punktsieg), am 28. Februar 2004 in der Mehrzweckhalle gegen den Südafrikaner Andre Thysse (Punktsieg), am 5. Juni 2004 in der Arena Chemnitz gegen den Italiener Cristian Saviana (Punktniederlage) und zweimal in der Stadthalle Zwickau. Am 12. März 2005 siegte Beyer nach Punkten gegen den Neuseeländer Danny Green, am 13. Mai 2006 gab es ein Unentschieden gegen den Kameruner Sakio Bika.
Auch außerhalb des Boxrings sorgte Markus Beyer für Schlagzeilen. Er lebte von 1999 bis 2010 elf Jahre mit Daniela Haak zusammen, um die Jahrtausendwende Sängerin der damals angesagten Eurodance-Gruppe „Mr. President“. Von 2008 bis 2010 waren beide verheiratet. Im März 2009 wurde die autorisierte Biographie „Mit links und 40 Fieber“veröffentlicht. Zuletzt war Beyer Box-Experte beim MDR.
Auch beim FC Erzgebirge Aue wurde die traurige Meldung vom Tod Beyers mit Bestürzung aufgenommen. Er war Mitglied und Fan sowie gern gesehener Gast bei den Heimspielen. Unvergessen ist seine Trainingseinheit mit den Profis vor zwei Jahren. Thomas Nahrendorf