Offensive trägt die Rote Laterne
ZWICKAU - Wieso hängen die Spitzen beim FSV Zwickau so oft in der Luft? Gegen 1860 München (0:2) trat Ronny König kaum in Erscheinung. Lion Lauberbach erging es nicht besser. Der 20-Jährige stand nur ein Mal im Fokus - als Schiedsrichter Martin Petersen ein Handspiel im eigenen Strafraum mit Elfmeter ahndete.
„Die Strafraumszenen haben gefehlt“, gibt Joe Enochs zu und legt nach: „In den Aktionen hat der letzte Pass gefehlt oder er wurde geblockt.“Statt in der Box auf Zuspiele zu lauern, mussten sich König und Lauberbach weit vor dem Sechzehner die Hacken wund laufen. Sie rieben sich auf, weil einfach keine Bälle in die kritische Zone vor dem 1860-Tor kamen.
„Wir haben zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel gefunden. In der zweiten Halbzeit lief es dann besser und wir haben alles probiert. Vom Einsatz brauchen wir uns nichts vorwerfen. Trotzdem war es eine verdiente Niederlage“, befand König.
Verdient war die Niederlage speziell, weil Zwickau es nicht verstand, seine Angreifer ins Spiel einzubinden. 1860 München hat das geschafft. Dem schnellen Spiel über die linke Außenbahn konnte der FSV so gut wie gar nix entgegensetzen. Löwen-Angreifer Sascha Mölders, vom Profil her ein ähnlicher Strafraumstürmer wie König, musste sich im Sechzehner nur auf die Lauer legen.
Es ist ja nicht so, dass es ein neues Problem wäre. Mit nur drei Stürmertoren hält Zwickau ligaweit die Rote Laterne. In dieser Statistik führend sind Wiesbaden und Jena (je 20), gefolgt von Unterhaching und Uerdingen (je 19). Eine große Last trägt die Defensive, die nach 1860 München (9) mit acht Toren in der 3. Liga auf den zweitbesten Wert kommt. Problematisch wird es dann, wenn mit Abwehrchef Toni Wachsmuth (sechs Treffer) der Toptorjäger krankheitsbedingt fehlt. Michael Thiele