Portion Cornflakes gefällig? Schiri Wollenweber im Scheinwerferlicht
ZWICKAU - Markus Wollenweber pfeift: Die Schiedsrichteransetzung für das heutige Heimspiel gegen Sonnenhof Großaspach ruft beim FSV Zwickau unweigerlich Erinnerungen hervor. Der Unparteiische hatte Anfang September beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern in letzter Minute einen Handelfmeter für die Westsachsen gepfiffen und dadurch Schlagzeilen gemacht.
„Wenn das ein Schiri ist, weiß ich nicht, Digga, dann soll der Cornflakes zählen gehen“, schimpfte Lauterns Abwehrspieler Jan Löhmannsröben damals. Der Satz ging durch die Gazetten und führte dazu, dass in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main hunderte Cornflakes-Packungen eingingen. Auch der zweite Teil von Löhmannsröbens Wutrede hatte es in sich: „Ich hoffe, der kann ’ne Woche nicht pennen. Er soll erstmal Kreisliga pfeifen und mal die Augen aufmachen. Das ist ja eine absolute Frechheit.“
Fakt ist: Wollenweber hat seither zwei weitere Drittligaspiele bestritten, die geräuschlos über die Bühne gingen. „Ich beschäftige mich ohnehin nicht damit. Es gibt jedes Wochenende Entscheidungen, die für oder gegen dich laufen. Auch was Elfmeter anbelangt“, spricht FSV-Coach Joe Enochs aus Erfahrung. Ändern kann er es eh nicht.
Was er ändern kann und wird, ist die Zusammensetzung im Abwehrverbund. Toni Wachsmuth kehrt nach überstandenem Magen-Darm-Infekt zurück. Zudem liebäugelt der FSVCoach mit einer Änderung der taktischen Aufstellung. „Bei 1860 hat unsere Dreierkette gegen drei Angreifer teilweise eins gegen eins spielen müssen. Mit vier Mann in der Kette standen wir merklich stabiler“, kann sich Enochs nach dem 0:2 bei den Sechzigern eine Abkehr vom 3-5-2 zurück zum 4-4-2 mit Doppelsechs vorstellen, wird aber wohl dennoch mit der eingespielten Dreierkette beginnen: „Großaspach favorisiert ein 4-4-2 oder 4-2-3-1. Da müssen wir die richtige Lösung finden, um kompakter zu stehen. Was wir vermeiden müssen, ist in der Abwehr eins gegen eins zu verteidigen.“
Michael Thiele