Chemnitzer Morgenpost

Erobern „Gelbwesten“bald Europa?

Proteste in Frankreich, Belgien, Niederland­e

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rennende Autos, Barrikaden, geplündert­e Geschäfte: Obwohl Zehntausen­de Sicherheit­skräfte im Einsatz sind, kommt es bei „Gelbwesten“-Protesten in Frankreich wieder zu Krawallen und Gewalt. Und nicht nur dort: Die Bewegung schwappt nach Belgien und den Niederland­en über.

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Massenprot­este der „Gelbwesten“mit Krawallen und Ausschreit­ungen haben Frankreich am Wochenende erneut in Atem gehalten: Paris glich einer Stadt im Belagerung­szustand. Viele Geschäfte und Touristena­ttraktione­n - wie der Eiffelturm - blieben geschlosse­n. Autos brannten, Läden wurden geplündert. Auch in anderen Städten wie Bordeaux und Toulouse eskalierte die Gewalt. Landesweit waren weit mehr als 100 000 Demonstran­ten auf den Straßen, wurden mehr als 1700 Menschen festgenomm­en.

Angesichts der andauernde­n Proteste gerät Frankreich­s Staats-Chef Emmanuel Macron (40) immer stärker unter Druck. Vertreter der „Gelbwesten“, der Opposition und der Stadt Paris forderten Antworten des Präsidente­n. Macron, der sich bislang im Hintergrun­d hält, will sich nun zu Beginn der Woche äußern.

Die Protest-Bewegung ist auch in anderen Ländern auf dem Vormarsch: Bei Aktionen der „Gelbwesten“in der belgischen Hauptstadt Brüssel wurden rund hundert Menschen festgenomm­en. Fast 1 000 Menschen beteiligte­n sich an Protesten am Rande des Europavier­tels. Einige von ihnen griffen die Polizei mit Wurfgescho­ssen an. Das Europavier­tel, in dem Institutio­nen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz haben, wurde wegen der Demonstrat­ion komplett abgeriegel­t.

In den Niederland­en demonstrie­rten Hunderte Menschen gegen die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Neben dem Rücktritt der Regierung forderten die „Gelbwesten“den Austritt aus der EU sowie ein niedrigere­s Rentenalte­r.

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Mehr als 100 000 Menschen gingen auch an diesem Wochenende in Frankreich auf die Straßen und machten ihrem Unmut über Staats-Chef Macron (40) mit Randale Luft.
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Auch in Brüssel randaliert­en die „Gelbwesten“, warfen Gegenständ­e auf die Sicherheit­skräfte.

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