Gesperrter Reinhardt braucht jetzt jede Stimme
ZWICKAU - Julius Reinhardt hat einen Lauf! Gegen die SG Sonnenhof Großaspach (3:0) erzielte der defensive Mittelfeldspieler sein drittes Saisontor innerhalb der letzten fünf Spiele. Die fünfte Gelbe bremst den 30-Jährigen in der 3. Liga nun aber vorerst aus. Doch parallel bestreitet er ja noch ein anderes Rennen und will dabei nicht gestoppt werden!
Reinhardts fulminanter 35-m-Treffer bei den Würzburger Kickers hatte es in die ARD-Wah zum Tor des Monats November geschafft und steht noch bis 18. Dezember zur Abstimmung. Die Konkurrenten: Mitchell Weiser, Louis Schaub, Julian Günther-Schmidt und Dynamo Dresdens Baris Atik. „Ich brauche eure volle Unterstützung. Jede Stimme zählt“, rührte Reinhardt nach dem Heimsieg gegen Großaspach nochmal verbal die Werbetrommel.
Auf dem Rasen hatte er zuvor einen schnörkellosen Kopfball zum 1:0 in die Maschen gesetzt. Die FSV-Fans dürfte er spätestens da hinter sich gewusst haben, denn der Treffer gab einer zuvor ausgeglichenen Begegnung die richtige Richtung. „Das Endergebnis sieht recht deutlich aus, aber speziell zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir einige Probleme“, gibt Reinhardt zu.
Großaspach knüpfte in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel an die Leistung aus der Endphase der ersten Halbzeit an, als die Westsachsen kurzzeitig unter Druck gerieten. „Wir hatten uns viel vorgenommen, kommen gar nicht schlecht a der Pause, ab nach dem zweite Gegentor kau ns Zwickau de Schneid ab“, mein SGS-Coach Florian Schno renberg und gibt den faire Verlierer: „Glückwunsc an den FSV! Aufgrund de zweiten Halbzeit haben si verdient gewonnen.“
Als verdienter Sieger wil Reinhardt nun auch beim „Tor des Monats“hervor gehen. Wann gewann ein FSVer eigentlich zuletzt diese Wertung? „Das war 1994, auch ein Weitschuss“, ist Reinhardt gut informiert. Bernd Tipold traf im Oktober 1994 per Freistoß gegen den 1. FC Saarbrücken.
Michael Thiele