Lungenkrebs! Aschenbrödels „Vater“starb mit 88
Star-Regisseur Vaclav Vorlicek hatte seine tödliche Krankheit geheim gehalten
Der Regisseur von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“(1973), „Die Märchenbraut“(1980) und „Der fliegende Ferdinand“(1982-’84) erlag gestern im Alter von 88 Jahren in einem Prager Krankenhaus einem Krebsleiden. Seine tödliche Erkrankung hatte er geheim gehalten - bis zum Schluss.
„Ich wusste nicht, dass er so krank war. Ich bin sehr traurig, dass Vasek gegangen ist“, sagt Aschenbrödel-Prinz Pavel Travnicek (69) zur Morgenpost. „Er war mein Filmvater, er hat mich groß gemacht.“Travnicek, der mittlerweile in einer Aschenbrödel-Show in Prag zum König geworden ist, zeigt auch Dankbarkeit: „Er hat die Show noch vor Weihnachten gesehen und war begeistert. Es war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe.“
Anfang 2018 hatten Ärzte bei Vaclav Vorlicek Lungenkrebs festgestellt, wie sein Freund, der Regisseur Zdenek Zelenka, bestätigt. Seit seiner Jugend war er starker Raucher gewesen und hatte auch nach der schlimmen Diagnose nicht aufgehört, seine englischen Lieblingszigaretten zu rauchen. „Ich glaube, es ist sowieso schon egal“, soll er mit dem ihm bekannten trocknen Humor engen Freunden gegenüber geäußert haben. Mit der Geheimhaltung seiner Krankheit ging er so weit, dass er seine Bestrahlungen im letzten Frühjahr im fernen Ostrava über sich ergehen ließ. Im Mai 2018 kehrte er noch einmal in die Öffentlichkeit zurück, eröffnete eine Filmausstellung in Prag.
Mit der Morgenpost telefonierte er sogar noch vor Weihnachten und erinnerte sich mit vielen Anekdoten zum Thema „45 Jahre Aschenbrödel“an seinen wohl bekanntesten Film. Damals sagte er: „Ich plane ein neues Filmprojekt, aber ich verrate noch nicht, worum es geht. Rufen Sie mich einfach wieder an.“Das ist keine zwei Monate her. Damals muss er schon sehr schwach gewesen sein. Zu hören war das nicht. Vielleicht, weil er sich immer an sein Motto hielt: „Ich hatte nie einen anderen Ehrgeiz, als Spaß zu haben.“