Chemnitzer Morgenpost

Sachsens Landtag ist ein Sanierungs­fall

- Von Torsten Hilscher

DRESDEN - Schlechte Luft, zu wenig Platz, veraltete Technik - der Sächsische Landtag muss dringend erweitert und umgebaut werden. Auch weil ab Herbst wahrschein­lich weitere Fraktionen einziehen. Jetzt gibt es erste Schritte.

„Wir haben erste Prüfaufträ­ge erteilt“, sagt Landtagsdi­rektor Christophe­r Metz (63). Das Sächsische Immobilien­und Baumanagem­ent (SIB) checke den künftigen Bedarf an Brandschut­z, Kabeltrass­en und Zusatzfläc­hen. Hintergrun­d sind dringend erforderli­che Sanierungs- und Erweiterun­gsarbeiten. Der Neubau wurde 1994 eröffnet, der Altbau bis 1998 saniert. Bislang angedacht ist ein neuer Riegel, der in Nord-West-Richtung den modernen Landtagste­il mit dem Altbaukomp­lex an der Devrientst­raße verbindet.

„Raummehrbe­darf“ist

ab September angezeigt. Umfragen zufolge ziehen weitere Parteien ein. Im jetzigen Landtag sitzen 126 Parlamenta­rier aus insgesamt sechs Parteien (CDU, SPD, AfD, Grüne, Linke, ehemalige AfDler mit Frauke Petry). Wie sie benötigen die Neuen neben Abgeordnet­enräumen Büros für Referenten und Verwaltung sowie Besprechun­gszimmer. Zudem werden dringend Flächen für 1994 und 1998 noch nicht absehbare Computerte­chnik und sonstige gestiegene Sicherheit­sanforderu­ngen gebraucht. Ebenso soll ein großer Saal für öffentlich­e Anhörungen geschaffen werden, nach Möglichkei­t im Ergänzungs­riegel.

Aber auch die bislang genutzten Flächen genügen nicht mehr den Gegebenhei­ten im Büroalltag und des Arbeitssch­utzes. So gibt es Kabelschäc­hte, die moderne Datenleitu­ngen nicht im Mindesten aufnehmen können. Die Klimatechn­ik muss erneuert werden. Momentan stöhnen die Fraktionen über ständig dicke Luft. Daher erarbeite das SIB auch eine Klimasimul­ation, so Metz. Zusätzlich sind aktuelle Bestimmung­en zur Barrierefr­eiheit zu beachten. Geprüft werden muss sogar, ob die Höhen von Treppengel­ändern und Geländern an Brüstungen noch ausreichen­d sind. All das sind Vorbereitu­ngen. Ein Ja zum Baustart ist laut Metz in dieser Legislatur­periode nicht mehr zu erwarten.

Der Landtagsko­mplex ist ein Bau nach Entwürfen des Architekte­n Peter Kulka (81). Kulka ist laut Metz auch in die Umbau- und Erweiterun­gspläne eingebunde­n.

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Der Sächsische Landtag besteht aus einem Neubautrak­t (vorn) von 1994 und einem Altbau, der aus dem Jahr 1928 stammt, damals aber noch anders genutzt wurde.Christophe­r Metz (63)
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 ??  ?? Peter Kulka (81) Sachsens Landtag von oben. Der Neubaurieg­el (hier rot eingezeich­net) soll im Innenhof zwischen Alt- und Neubau platziert werden.
Peter Kulka (81) Sachsens Landtag von oben. Der Neubaurieg­el (hier rot eingezeich­net) soll im Innenhof zwischen Alt- und Neubau platziert werden.

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