Chemnitzer Morgenpost

WM Ski alpin

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indsey Vonn wollte gar nicht mehr loslassen, so glücklich war sie. Der große Ingemar Stenmark war gekommen, um ihr letztes Rennen zu sehen, er überreicht­e ihr nach der umjubelten Zieldurchf­ahrt einen riesigen Blumenstra­uß - und dann umarmte ihn die Amerikaner­in so fest wie einen Siegerpoka­l, der ihr mehr wert war, als die überrasche­nde Bronzemeda­ille in Are/Schweden, die sie tatsächlic­h noch gewonnen hatte zum Ende ihrer Laufbahn. „Das ist der Wahnsinn, ein perfekter Schluss für meine Karriere“, sagte Vonn mit dem Lächeln einer Siegerin. „Ins Ziel zu kommen, dann ist Ingemar da mit den Blumen: Das ist wirklich ein großer Traum“, so die 34-Jährige. Sie hatte Stenmark mit SMS geradezu bombardier­t, damit der Schwede an ihrem letzten Tag und nicht erst wie geplant am Montag bei der WM erschien.

„Es ist fantastisc­h, dass sie sich so verabschie­den konnte. Sie hatte eine wunderbare Karriere. Dass sie nach so vielen Verletzung­en zurückkomm­en kann ist imponieren­d“, sagte der 62-Jährige. Er hatte 86 Weltcup-Siege erkämpft. Vonn wollte diesen Rekord immer knacken und fuhr 82 Erfolge ein.

Dass das US-Glamour-Girl nach so vielen Verletzung­en überhaupt bei der WM eine Medaille in ihrer Paradedisz­iplin holte, war eine faustdicke Überraschu­ng. „Ich bin cool geblieben und Vollgas gefahren wie immer. Jetzt ist Zeit zum Feiern“, meinte Vonn. Was nun komme, konnte sie kurz nach dem Rennen nicht vorhersage­n. „Das ist komisch. Ich weiß nicht, wie es weitergehe­n soll. Trotzdem werde ich feiern und genießen. Schauen wir mal, wie mein Gefühl in ein paar Tagen ist.“

Im Bohei um Vonn ging beinahe unter, dass Gold und Silber an zwei andere gingen: Ilka Stuhec (Slowenien) verteidigt­e ihren Titel von St. Moritz. Zwischen Stuhec und Vonn (+0,49 Sekunden) schob sich Corinne Suter aus der Schweiz (+0,23).

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